Mit dem Rücken zur Wand
Armenien nach dem verlorenen Krieg um Bergkarabach
Stand: 04.06.2021, 16:34 Uhr
Während die Weltöffentlichkeit dem Krieg um die autonome Region Bergkarabach tatenlos zuschaute, gelang Aserbaidschan mit massiver Unterstützung der Türkei ein schneller Sieg. Armeniens Zukunftsperspektiven sind unsicherer denn je.
Von Daniel Guthmann
Ein Vierteljahrhundert lang galt der Konflikt um die mehrheitlich von christlichen Armeniern bewohnte Region auf vom muslimischen Aserbeidschan beanspruchten Territorium als ein "gefrorener Krieg“. Im Herbst 2020 wurde er von Aserbaidschan neu entfacht und mit Hilfe modernster Kampfdrohnen entschieden, die von der aufstrebenden Regionalmacht Türkei geliefert wurden. Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan musste ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnen, für das der einstige Held der "Samtenen Revolution“ zum Buhmann der Nation geworden ist. Neue Grenzverläufe bedeuten für die Karabach-Armenier den Verlust von gut einem Drittel ihres historischen Siedlungsgebiets. Viele, die vor dem Krieg geflohen waren, leben nach ihrer Rückkehr unter dem Schutz russischer Friedenstruppen.
Ausstrahlung am 13. Juni 2021, 13.04 - 14.00 Uhr
Wiederholung am 13. Juni 2021, 20.04 - 21.00 Uhr
Von: Daniel Guthmann
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: SWR/DLF/WDR 2021