Die Autorin hat das Buch übrigens genau da geschrieben, wo auch die Geschichte von Sophia und ihrer Großmutter spielt, auf einer winzigen Insel irgendwo im finnischen Meer. Dort verbringt die sechsjährige Sophia mit ihrer Großmutter und ihrem Vater die Sommermonate. Sophias Mutter ist gestorben, die Großmutter, obwohl alt und gebrechlich und manchmal auch schon ein bisschen tüdelig, wird zu Sophias ständiger Begleiterin.
Die beiden reden viel miteinander, die Großmutter erzählt, was sie schon alles über das Leben weiß, sie sprechen über Liebe, über Glück und Unglück, über das Sterben. Sie streifen über die Insel, kennen Bäume und Pflanzen mit Namen, sie fangen Fische und wissen, wann das Meer ein Freund ist und wann es zum Feind werden kann. Hinter all dem spürt man diese große, unausgesprochene Liebe zwischen einer alten Frau und einem kleinen Mädchen.
Ein Buch, das Sehnsucht macht nach einer Großmutter, wie die kleine Sophia sie hatte. Das lebensklug, aber nie belehrend geschrieben ist, und durch seine klare, selbstverständliche Art manchmal zu Tränen rühren kann.
Eine Rezension von Christine Westermann
Literaturangaben:
Tove Jansson: Das Sommerbuch
Aus dem Finnland-Schwedischen von Birgitta Kicherer
Bastei Lübbe, 2024
205 Seiten, 13 Euro