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Wegberg

Wegberg

Stand: 14.08.2023, 00:00 Uhr

Wegberg ist sehr dörflich geprägt, gehört zum Kreis Heinsberg und liegt westlich von Mönchengladbach im Naturpark Schwalm-Nette. Wegberg darf sich offiziell sogar "Mühlenstadt" nennen, denn auf einer Strecke von 18 Kilometern liegen 14 historische Wassermühlen, die als Korn- und Ölmühlen genutzt wurden.

Von Petra Krüll

Wegberg

WDR 4 Mein Dorf 18.08.2023 12:06 Min. Verfügbar bis 17.08.2024 WDR 4


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Heute beherbergen einige der Mühlen Restaurants. In einer weiteren ist ein Glaskunstatelier untergebracht und die Wegberger Mühle in der Ortsmitte ist unter anderem das Zuhause des Historischen Vereins. Absolute Besonderheit ist die Schrofmühle, in der früher Korn und Flachs verarbeitet wurden. Sie ist die einzige funktionstüchtige Ölmühle im Rheinland. Bei Führungen kann man auch das kleine, feine Mühlenmuseum besuchen.

Internationales Aushängeschild wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der "Grenzlandring". Eigentlich ist er eine ganz normale Straße, die ovalförmig um den Ort herumführt. Aber von 1948 bis 1952 wurde aus dem Grenzlandring die "AVUS des Westens". Auf der Ausweichstrecke der berühmten AVUS in Berlin wurden hier an fünf Renntagen vor jeweils bis zu 200.000 Zuschauern internationale Auto- und Motorradrennen ausgetragen.

"MundART-online" auf Youtube

Wer sagt, Mundart sei eine verstaubte Angelegenheit, der sollte die Wegberger Mundartfreunde kennenlernen. Seit Corona gehen die nämlich einen ganz neuen Weg: "MundART-online" heißt das Konzept – inklusive eigenem Youtube-Kanal und Songs zu zeitgemäßen Themen.

Apropos zeitgemäß: Diesen Sommer hat Wegberg ein deutliches Zeichen für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben gesetzt. Der Verein "Vielfalt mit Herz" hat auf dem Rathausplatz den 2. Christopher Street Day im Kreis Heinsberg veranstaltet. Rund tausend Leute kamen, es gab Infostände, viele Gespräche und Musik. Das Ziel ging auf: Das Fest hat queere Menschen auf dem Land sichtbarer gemacht.

Zehn Künstler in zehn Klosterzellen

Leider fast unsichtbar arbeiten dagegen die zehn Künstlerinnen und Künstler der "Atelier-Etage" im ehemaligen Karmeliterkloster. Nachdem die beiden letzten Mönche vor 15 Jahren ausgezogen waren, ging das Kloster in den Besitz der Stadt über und beherbergt seitdem neben dem Standesamt und anderen städtischen Ämtern die "Atelier-Etage". Die ehemaligen Schlafräume der Mönche unter dem Dach wurden in Ateliers umgewandelt. An jedem ersten Sonntag im Monat kann man dort die Künstler von 14 bis 17 Uhr besuchen.

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