Rünthe, ein Stadtteil von Bergkamen im Kreis Unna

Rünthe

Stand: 21.08.2023, 00:00 Uhr

Am Rande des Ruhrgebiets, eingerahmt von Wasser und Grün, liegt unser Dorf der Woche: Rünthe. Heute ist es ein Stadtteil von Bergkamen im Kreis Unna. Rund 6.500 Menschen leben hier.

Von Stefan Erdmann

Rünthe

WDR 4 Wir sind Heimat 21.08.2023 11:18 Min. Verfügbar bis 27.09.2024 WDR 4 Von Stefan Erdmann


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Mit dem Bergbau Ende des 19. Jahrhunderts wurde Rünthe der Ort, wie wir ihn heute noch erleben können: Geprägt von drei gemütlichen Zechensiedlungen im Grünen, angrenzend an Beversee, Lippe und den Datteln-Hamm-Kanal. Der Bergbau ist seit den 60er-Jahren Geschichte, die Gemütlichkeit ist geblieben – perfekt für ausgedehnte Spaziergänge oder Radtouren. 

Zechensiedlungen: Leben im "D-Zug"

Drei Zechensiedlungen vom Ende des 19. Jahrhunderts prägen das Dorf Rünthe, unter anderem die "Alte Kolonie", von manchen auch "D-Zug-Siedlung" genannt – wegen der sehr streng aneinandergereihten Fronten. Diese Fassaden sind weitestgehend noch im Ursprungszustand. Dahinter hat manche Familie im Laufe der Jahrzehnte ihren persönlichen Wohntraum umgesetzt.

Radtouren: Vom Kanal in die Kolonie

Von hier sind es zudem nur wenige hundert Meter bis zum Datteln-Hamm-Kanal, der einige Jahre nach dem Bau der "Alten Kolonie" in Betrieb ging. Wer mit dem Rad auf Kanal-Tour ist, kann heutzutage einen kleinen Schlenker durch die historischen Siedlungen fahren. Gartenzaun-Plausch mit den vielen aufgeschlossenen Anwohnern inklusive.

Marina Rünthe: Größter Freizeithafen NRWs

Der Sportboothafen am Datteln-Hamm-Kanal ist der größte Freizeithafen in NRW. Seinen Ursprung hat er als Verladehafen einer Zeche, in den 90ern hat man ihn als Freizeitgelände umgebaut. Jetzt können Besucher auf einer breiten Promenade flanieren, wo früher die Kohlehalde war. Hobby-Kapitäne von über 300 Sportbooten und Yachten haben hier ihren wortwörtlichen Heimathafen.

Oldtimer-Remise: Schrauben an "heißen Schlitten"

Auf einem alten Gutshof am Rande Rünthes hat eine Handvoll Oldtimer-Fans seit über 20 Jahren ihr Zuhause. Beim "Schrauberfrühstück" wird gefachsimpelt, gemeinsam restauriert und manchmal auch nur über besondere Fahrzeuge gestaunt. Besucher sind auf Gut Keinemann immer willkommen. Der Gutshof ist gleichzeitig eine der ältesten erhaltenen Anlagen Rünthes. Hier kann man also gleichzeitig Auto- und Dorfgeschichte bewundern.

"Walking Football": Trendsport beim SuS Rünthe

Unser Dorf der Woche ist außerdem Heimat einer Trendsportart: "Walking Football" ist Fußball im Gehen und ohne Körperkontakt, geschossen wird nur hüfthoch. Immer montags trainiert eine Mannschaft des SuS Rünthe die noch wenig bekannte Sportart, die sich vor allem an Ältere und Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Verletzungen richtet. Der Sport ist dabei wichtig, noch wichtiger ist den Rünthern aber der Spaß – und die Gemeinschaft im Dorf zu fördern.

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