Die Blütezeit der Tongewinnung war zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Zeitweise soll es 30 Töpfer im Ort gegeben haben, die Gebrauchskeramik herstellten wie Kannen, Vorratsgefäße, Wasserrohre und Dachziegel. Aber auch Pilgerhörner, sogenannte "Aachhörner", wurden in Langerwehe gebrannt. Pilger kauften sie auf ihrem Weg zu den Heiligtümern in Aachen und bliesen sie dort. Im Töpfereimuseum kann man einem Töpfer über die Schulter schauen, Keramik kaufen und sich über die lange Geschichte der Tongewinnung informieren.
Eine vergleichsweise junge Geschichte hat dagegen der Ortsteil Pier: Vor 15 Jahren wurde der alte Ort, der zur Gemeinde Inden gehörte, im Zuge des Braunkohletagebaus umgesiedelt und entstand auf Langerweher Gemeindegebiet neu. Die Umsiedler fühlen sich mittlerweile sehr wohl in ihren neuen Häusern, wurden sie doch damals in sämtliche Planungen einbezogen.
850 Jahre Schloss Merode und ein Pop-up-Store
Große Pläne hat die Prinzenfamilie von Merode, die das gleichnamige Schloss bewohnt. Das feiert nächstes Jahr 850. Geburtstag. Bis dahin soll der im Jahr 2000 bei einem Großbrand zerstörte Marquisenturm wieder ein Zwiebeldach bekommen. Dafür hat sich auch der Förderverein stark gemacht. "Er gibt uns mit seinen 1.300 Mitgliedern jeden Tag neue Kraft, an der Endlos-Baustelle Schloss weiterzumachen", betont Prinz Albert-Henri von Merode. Der 47-Jährige und seine Frau sind sehr mit dem Ort verbunden und versprechen fürs nächste Jahr viele Veranstaltungen, darunter ein Sieben-Dörfer-Fest, eine Operngala und sogar ein Techno-Festival.
Auch interessant zu wissen: Langerwehe ist die waldreichste Gemeinde im Kreis Düren und der Jüngersdorfer Wald ein beliebtes Ausflugsziel. Dort kann man mit Diplomnaturführer und Sternenguide Sascha Dick die Natur mal von einer ganz anderen Seite erleben, nämlich nachts. Dabei lernen die Teilnehmer, wie wichtig eine "natürliche Nacht" ohne künstliches Licht von Häusern und Straßenlaternen für Mensch und Tier ist.
Ein positiver Lichtblick ist der Pop-up-Store in Langerwehe. Seit Anfang des Jahres wird ein leerstehendes Ladenlokal an der Hauptstraße neu genutzt. Unternehmer können hier für drei bis vier Monate neue Geschäftsideen ausprobieren. Gefördert wird das Ganze durch das "NRW-Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren".
