Unser charmantes Dorf der Woche ist Heimat für gut 2.000 Einwohner. Sie leben an der idyllischen Grenze zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Bis in die 1970er Jahre war Cappenberg eigenständig, heute steht in den Personalausweisen "Selm, Kreis Unna".
Historisches Juwel: Einst großes Kloster, heute Museum
Das Schloss Cappenberg, dessen majestätische Silhouette das Dorf prägt, ist mehr als nur ein gewöhnliches Schloss. Seine lange Geschichte führte es von einem Kloster zum Alterssitz des bekannten Staatsmanns Freiherr vom Stein. Inzwischen beherbergt es unter anderem ein Museum und ein kleines Theater. Nach einer entspannten Fahrradtour können Sie im kühlen Schatten alter Platanen einen Moment der Ruhe genießen und Ihren Durst in der schlosseigenen Weinstube stillen.
Treffpunkt des Dorfes: ein moderner Tante-Emma-Laden
Bis vor kurzem mussten die Bewohner von Cappenberg für den Einkauf des täglichen Bedarfs in den Nachbarort fahren. Doch dank der Initiative von Andreas Kurze gibt es nun einen modernen Tante-Emma-Laden. Und der bietet mehr als nur frische Brötchen und Lebensmittel. Hier können die Einwohner Pakete abholen, Medikamente erhalten und sich bei einem Kaffee auf der gemütlichen Terrasse über die Dorfneuigkeiten austauschen.
"RuheForst": Letzte Ruhestätte unter dem Blätterdach
Nur wenige Gehminuten vom Dorfladen entfernt befindet man sich mitten in einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Westfalens. Hier, im "RuheForst", können Sie das sanfte Rauschen der Bäume und den melodischen Gesang der Vögel genießen. Für diejenigen, die sich auf traditionellen Friedhöfen nicht ganz zu Hause fühlen, bietet dieser Wald die Möglichkeit, einen der majestätischen, teils Jahrhunderte alten Bäume als letzte Ruhestätte zu wählen. Diese außergewöhnliche Nutzung des Waldes schützt ihn für die nächsten hundert Jahre vor Abholzung. Motorsägen kommen nur dann zum Einsatz, wenn abgestorbene Bäume oder Äste eine Gefahr darstellen könnten.
Riesling-Anbau: nördlichster Weinberg NRWs
Schon zu Zeiten des Klosters gab es neben dem Schloss einen Weinberg, der allerdings im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten war. Doch der jetzige Schlossherr, Graf von Kanitz, der im Rheingau eines der besten Weingüter Deutschlands führt, fand es an der Zeit, diese Weintradition in Cappenberg wieder aufleben zu lassen. So wurde der nördlichste Weinberg Nordrhein-Westfalens wiederbelebt und beherbergt seit wenigen Jahren erneut Reben für den Riesling. Der erste Jahrgang 2020 war mit gerade mal 200 Flaschen eine kleine, aber feine Ausbeute. Viele Dorfbewohner haben sich natürlich direkt eine Flasche gesichert und freuen sich darauf, den seltenen Cappenberger Wein bei einem besonderen Anlass zu genießen.
