Heinz Rudolf Kunze - Können vor Lachen

Von Markus Rinke

Können vor Lachen heißt die Tour und das aktuelle Album von Heinz Rudolf Kunze. Am Donnerstagabend ist er in Düsseldorf aufgetreten und hatte ein ganz großes Lob für das Publikum.

Heinz Rudolf Kunze, "Können vor Lachen"- Tour

"Es ist das schönste Konzert, das ich je in Düsseldorf gespielt habe", sagt Heinz Rudolf Kunze, nachdem er rund zweieinhalb Stunden in der Mitsubishi Electric-Hall gespielt hatte.

"Es ist das schönste Konzert, das ich je in Düsseldorf gespielt habe", sagt Heinz Rudolf Kunze, nachdem er rund zweieinhalb Stunden in der Mitsubishi Electric-Hall gespielt hatte.

Das Publikum liebt den Musiker, Liedermacher und Übersetzer. Es steht in der bestuhlten Halle, singt und klatscht mit.

Die musikalische Bandbreite war groß - angefangen mit der Zwangsjacke für sein Stück "Irrsinn hat System" vom neuen Album bis hin zu sanften Balladen.

Martina und Robert aus Herzogenrath sind vom Konzert begeistert, vor allem von den alten, aber auch von den neuen Liedern. "Ich habe mir gerade die CD gekauft, obwohl das Konzert ein Geschenk für ihn war", sagt Martina. 

"Können vor Lachen" heißt das aktuelle Album, gemeint ist aber nicht die übliche Aussage. Für Kunze bedeutet das, dass man erst seine Aufgaben erledigen muss, bevor man lachen kann. Es gehe eben nicht darum, schon in der Vorschule mit der Work-Live-Balance anzufangen.

Natürlich dürfen die größten Erfolge nicht fehlen, wie "Dein ist mein ganzes Herz" und "Alles was sie will".

Erika und Jochen tanzen auf der Tribüne, ganz besonders zu den älteren Stücken. "Das ist für mich eine Erinnerung aus den 80ern", sagt Jochen, der schon damals Konzerte des Künstlers gesehen hat.

Obwohl Heinz Rudolf Kunze noch nie einen Nummer 1- Hit in den Charts hatte, gehört er zu den bedeutendsten deutschen Musikern.

Sabine aus Wipperführt ist von klein auf Fan von Heinz Rudolf Kunze. Die Karten hat sie von Frank geschenkt bekommen und sie ist begeistert. "Er bezieht auch klare Kante zu den Themen, die im Moment in der Gesellschaft diskutiert werden." 

Heinz Rudolf Kunze hat einen feinen Wortwitz, vor allem aber auch eine klare gesellschaftspolitische Aussage. Es sei fünf Millisekunden vor zwölf sagt er und fordert: "Überlasst das Land nicht den finsteren Gewalten, verteidigt die Demokratie."

Bärbel, Annette, Petra, Ralf und Karsten sind aus Bielefeld nach Düsseldorf gereist. "Das war von Anfang bis Ende einfach das, was man sich vorgestellt hat", sagt Annette. Für Bärbel sind es vor allem die schönen Melodien und die Texte, die den Reiz ausmachen. Und mit Petra ist sie sich auch einig, dass die alten Lieder immer wieder Spaß machen. Aber auch die neuen Stücke seien super. Ralf nennt da vor allem den Song "Igor“, der besonders gut in die Zeit passe. 

In dem Song "Igor" singt er über einen russischen Soldaten, der in der Ukraine verurteilt wird. Es ist eine Anklage der russischen Führung.

"Was der auf die Bühne bringt, ist alles allererste Sahne“, sagt Bernd aus Ratingen. Er und seine Frau Heike haben von Tochter Luisa die Karten geschenkt bekommen. Sie hat das anspruchsvolle Konzert genossen, vor allem die zweite Hälfte: "So richtig loslassen konnte man jetzt noch mal zu Schluss", aber die Thematik habe in die heutige Zeit gepasst. Auch Luisa hat es gefallen, denn auch sie kann sich mit der Musik identifizieren.

Doch Kunze kann auch fröhlich und bissig. So stellt er die Frage, wo der Rock geblieben sei, wenn Bands wie Panda Bear und The Weekend erfolgreich seien. Oder anders: wo sei "die Mitte zwischen Till Lindemann und Ross Antony". Freunde seien heute nicht mehr Jack Daniels und Johnny Walker, sondern Hafermilch Holger und Soja Susanne. Er trifft damit den Nerv des Publikums.

Musikalisch unterstützt wird Kunze von hervorragenden Musikern, die ihn schon länger begleiten. Schlagzeuger Jens Carstens steht Heinz Rudolf Kunze schon seit mehr als 20 Jahren zur Seite. Bassist Stephan Gades ist auch Filmmusik-Komponist und spielt mit Künstlern wie Oli Dietrich und Ina Müller.

Das Konzert in Düsseldorf war das einzige in NRW.

Stand: 25.01.2024, 23:24 Uhr