Schwarz-Weiß-Fotografie der Komponistin Sarah Nemtsov aus dem Jahr 2022.

Musikfabrik im WDR 89

"Stufen" jüdischer Mystik – Musikfabrik spielt Sarah Nemtsov

Archaische Mystik und die Musik der Gegenwart - Sarah Nemtsov macht die jüdische Kabbala zur Grundlage ihres Zyklus‘ "Ma‘Alot", den das Ensemble Musikfabrik in seinem 89. Konzert im WDR uraufgeführt hat.

Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.

Das Denken in größeren kompositorischen Atemzügen ist der Komponistin Sarah Nemtsov wichtig. Wie in ihrem Zyklus "Ma‘Alot", Stufen, den sie 2020 begonnen und in diesem Jahr vollendet hat. "Ma‘Alot" ist eine weitere künstlerische Auseinandersetzung mit den Denkmodellen der jüdischen Geistesgeschichte. Der Ausgangspunkt liegt in der Kabbala, der mystischen Tradition des Judentums. Dort werden die Beziehungen zwischen Mensch, Gott, Universum und Schöpfung von zehn untereinander verbundenen Sphären symbolisiert. Drei dieser Sphären oder "Sephirot" hat sich Sarah Nemtsov musikalisch genährt: "Chesed" als dem Prinzip der bedingungslosen Liebe, "Keter" als "dem verborgensten der verborgenen Dinge" und "Malchut" als dem Sinnbild des materiellen Universums.

Sarah Nemtsov
CHESED (2022)
für sechs Instrumente mit Objekten und Elektronik

KETER (2020)
für verstärkte Bassklarinette, Viola, Violoncello, verstimmte Harfe, präpariertes Klavier und Elektronik

MALCHUT (2024) 
für Ensemble
Uraufführung

Ensemble Musikfabrik
Leitung: Friederike Scheunchen, Dirigentin

Aufnahme vom 29. Juni 2024 aus dem WDR Funkhaus Wallrafplatz, Köln

Moderation: Johannes Zink
Redaktion: Patrick Hahn