Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.
"Ars nova", neue Kunst, nannte im 14. Jahrhundert die französische Musiker-Avantgarde um Philippe de Vitry so lapidar wie selbstbewusst ihre anspruchsvolle mehrstimmige Kompositionsart. Deren Originalität wollte die folgende Generation noch überbieten in der harmonischen Ausdrucksdichte und rhythmischen Raffinesse. Was auch eine immer weitere ausdifferenzierte Notation mit sich brachte. Die "Ars subtilior" war geboren – wenn auch erst die Musikwissenschaft des 20. Jahrhunderts diesen Begriff prägte. Das vokal-instrumentale Ensemble Tasto Solo um den Organetto-Spieler Guillermo Pérez hat sich auf die subtile Musik des Spätmittelalters spezialisiert. Bei seinem Programm in Herne legt es den Fokus auf spanische Musikquellen aus der Zeit um 1400, waren doch die Königshöfe von Aragon und Kastilien Zentren dieser außergewöhnlichen Kunst. Dabei ist es faszinierend zu verfolgen, wie einzelne Melodien, Textzeilen oder musikalische Themen von den unterschiedlichen Meistern immer wieder aufgegriffen und abgewandelt werden.
Werke von Jacob de Senleches, Trebor, Philippe de Vitry, François Andrieu, Bernard de Cluny u. a.
Ensemble Tasto Solo
Guillermo Pérez / Organetto, Clavisimbalum, Leitung
Aufnahme vom 15. November 2024 aus der Kreuzkirche Herne
Moderation: Thomas Daun
Redaktion: Richard Lorber