Dominik Susteck sitzt an einer Orgel

Musik der Zeit [1] - Maschinenraum / NOW

Pathos abstreifen und "Emotionen zünden". Der Wahlfranzose Georges Aperghis hat eine Mission. Seine "Études" sind alles andere als technische Orchesterübungen. "Ich bin derjenige, der übt", kommentiert der aktuelle Siemens-Preisträger.

Die Komponisten dieses Programms machen das Orchester zum Solisten und bestaunen die Maschinerie. Wenn Mithatcan Öcal sein neues Werk "Maschinenangst" nennt, verbirgt sich dahinter eine Herausforderung an die Individuen, die das komplexe System zum Leben erwecken.
Günter Steinke wirft indessen einen Blick unter die sinfonische Motorhaube: Wie in einem Zoom steigt er "in mikroskopische Klangstrukturen, so dass immer neue Tiefennuancen entstehen." Ein wilder Orchester-Maschinist war der Klangarchitekt Iannis Xenakis. "Ata" gleicht einem Energiesturm, benannt nach der Göttin des Verderbens. György Ligeti hingegen reicht eine einzige, aber besondere Musikmaschine, um Klangmassen in Bewegung zu setzen.

Georges Aperghis
Études V-VII (2016/18)
für Orchester, Kompositionsauftrag des WDR
Uraufführung

Mithatcan Öcal 
Maschinenangst II (2020)
für Orchester
Kompositionsauftrag des WDR und des Festivals NOW!
Uraufführung

György Ligeti
Volumina (1961-62/1965)
für Orgel

Günter Steinke
Horizonte (2021-22)
für Orchester
Kompositionsauftrag des Festivals NOW!
Uraufführung

Iannis Xenakis
Ata (1987)
für 89 Musiker:innen

Aufnahme vom 5. und 6. November 2022 aus der Kölner Philharmonie und der Philharmonie Essen

Dominik Sustek, Orgel
WDR Sinfonieorchester
Leitung: Emilio Pomàrico

Moderation: Kornelia Bittmann
Redaktion: Harry Vogt / Patrick Hahn