Andris Poga

Live: WDR Sinfonieorchester

Ein Festival der Klangfarben

Das WDR Sinfonieorchester taucht mit dem Dirigent Andris Poga in einen Kosmos musikalischer Klangfarben ein: vom Flirren und Schillern in Lili Boulangers 'Frühlingsmorgen' bis hin zu düsteren, teils brachialen Klängen in Schostakowitschs 8. Sinfonie.

Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.

Dimitri Schostakowitsch schrieb seine 8. Sinfonie 1943, mitten im zweiten Weltkrieg. Nach der 7. Sinfonie – der 'Leningrader' – war es kein Wunder, dass auch der sinfonische Neuling schnell als 'Kriegssinfonie' abgestempelt wurde. Dass das Werk das Grauen des Krieges widerspiegeln solle, wurde von Stalin und seinen Schergen anerkennend wahrgenommen. Später wurde durch überlieferte Äußerungen von Schostakowitsch indes klar, dass die Sinfonie vor allem eins ausdrücken sollte: die Schrecken des Lebens eines Intellektuellen in der Stalin-Diktatur. Wenige Jahre nach dem Ende des Krieges erkannte das auch russische Regime, löschte alle Rundfunkmitschnitte der Sinfonie und setzte das Werk auf den 'Index'. Mit Andris Poga steht ein fulminanter Schostakowitsch-Experte am Pult des WDR Sinfonieorchesters, das in der ersten Konzerthälfte lichtere Werke von Lili Boulanger und Alexander Skrjabin präsentiert.

Lili Boulanger
D'un martin de printemps

Alexander Skrjabin
Klavierkonzert fis-Moll, op. 20

Dimitri Shostakowitsch
Sinfonie Nr. 8 c-Moll, op. 65

Bertrand Chamayou Klavier
WDR Sinfonieorchester
Leitung: Andris Poga

Live aus der Kölner Philharmonie

Moderation: Claudia Belemann
Redaktion: Michael Breugst