- Sendehinweis: ARD Oper | 7. Dezember 2024, 20.03 - 23.00 Uhr
Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.
Am 12. Januar 1712 wurde in Paris die Tragédie en musique "Idomenée" von André Campra uraufgeführt. Titelheld ist ein antiker Kreter-König und Troja-Veteran, der sich nach einem fatalen Gelübde zwischen Sohn und Macht entscheiden muss. Um zwei Akte und viele Protagonisten reduziert, diente das Libretto von Antoine Danchet fast siebzig Jahre später Giambattista Varesco und Wolfgang Amadeus Mozart in München als Grundlage zu einem innovativen Dramma per musica, in dem französisches und italienisches Musiktheater kongenial mit höchster Orchesterkunst verschmelzen. Schon Mozarts Briefe aus der Arbeitsphase zeigen ihn nicht nur als Gegner vieler bisheriger Opernkonventionen, sondern auch radikal kürzend, konzentrierend und reduzierend im Dienst von Natürlichkeit, Dramatik und Wahrhaftigkeit. In der Aufführungspartitur des Münchner Orchesterleiters Christian Cannabich finden sich darüber hinaus zahllose kurzfristige Änderungen und Striche des Komponisten aus den Endproben der Oper. Ihr eindeutiges Ziel war eine weitere dramatische Verdichtung.
Wolfgang Amadeus Mozart
Idomeneo
Dramma per musica in drei Akten
(Fassung München 1781)
Idomeneo: Tuomas Katajala, Tenor
Idamante: Anna Lucia Richter, Mezzosopran
Ilia: Mari Eriksmoen, Sopran
Elettra: Siobhan Stagg, Sopran
Arbace: Florian Feth, Tenor
Oberpriester des Neptun: Francesco Ortega, Tenor
Die Stimme: Matija Bizjan, Bass
Zürcher Sing-Akademie
Helsinki Baroque Orchestra
Aapo Häkkinen, Cembalo, Leitung
Aufnahme vom 17. November 2024 aus dem Kulturzentrum Herne
Moderation: Helga Heyder-Späth
Redaktion: Richard Lorber