WDR 3 Werkbetrachtung: George Gershwins "Rhapsody in Blue"
Elemente des Jazz mit klassischer Musik zu verbinden, um eine neue amerikanische Musik zu erschaffen, war das Ziel von George Gershwin. Wie der Komponist beide Musikrichtungen in seiner "Rhapsody in Blue" vereint, zeigt der Dirigent David Marlow.
Knapp 150 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, begannen die in der Neuen Welt aufgewachsenen Komponisten, ihre eigene musikalische Sprache zu entwickeln. Sollte man sich von der europäischen Musiktradition lösen oder eine Symbiose aus der Musik des alten Kontinents und den Elementen der amerikanischen Unterhaltungsmusik schaffen? In der Verbindung von Jazz und sinfonischer Musik fand George Gershwin seinen persönlichen Kompositionsstil.
Der junge Gershwin, der sich schon als Pianist am Broadway einen Namen gemacht hatte, erhielt vom Bandleader Paul Whiteman den Auftrag, ein Werk für Klavier und Jazzorchester zu schreiben. Gershwin schrieb die "Rhapsody in Blue", zunächst in einer Fassung für zwei Klaviere. Die Instrumentierung besorgte der Arrangeur der Whiteman-Band Ferde Grofé. Die Uraufführung der "Rhapsody in Blue" mit Gershwin am Klavier 1924 in New York war ein Riesenerfolg. Ferde Grofé hat später auch eine Fassung für eine größere Orchesterbesetzung geschrieben, die heute meist gespielt wird.
David Marlow, Chefdirigent der Vogtland Philharmonie, erläutert am Klavier die musikalischen Elemente eines ganz besonderen Stückes, das viel Raum lässt für Improvisationen, das Jazz und Klassik verbindet und er zeigt, wie George Gershwin mit seiner "Rhapsody in Blue" Pionierarbeit bei der Entwicklung einer eigenständigen amerikanischen Musiksprache leistete.
Eine Collage von Matthias Sakowski
Redaktion: Eva Küllmer