WDR 3 Werkbetrachtung: Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung"
Mit seinem phantastischen Gefühl für Klangfarben hat der französische Komponist Maurice Ravel den Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgsky orchestriert. Der Dirigent David Marlow erklärt das Meisterwerk anhand ausgewählter Stellen der Partitur.
Als Mussorgskys Freund, der Maler und Architekt Viktor Hartmann 1873 stirbt, widmet ihm der Komponist ein musikalisches Denkmal. Inspiriert von den Bildern, die bei einer postumen Ausstellung zu sehen sind, komponiert Mussorgsky seinen Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung". Zehn Kunstwerke Victor Hartmanns hat er in Musik gesetzt. Mussorgsky verbindet die tönenden Bilder durch kurze Stücke. Mit einer "Promenade" lässt er den Hörer von Gemälde zu Gemälde durch eine Ausstellung schreiten.
Der russische Dirigent Sergei Koussevitzky gab Ravel für eine Konzertreihe in Paris den Auftrag zur Instrumentation der "Bilder einer Ausstellung". Der Komponist war sofort begeistert - von April bis September 1922 schrieb er den Klavierzyklus für Orchester um. Diese Begeisterung ergriff auch die Zuhörer der Uraufführung in Paris. Seitdem ist Ravels Orchestration von Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" weltweit nicht mehr aus den Konzertsälen wegzudenken.
David Marlow, Chefdirigent der Vogtland Philharmonie weiß, was das Publikum an Ravels Bearbeitung begeistert: Die Farbigkeit. Er hat beispielhafte Stellen der Partitur ausgesucht und sie mit dem WDR Sinfonieorchester eigens eingespielt, um nachzuzeichnen wie Maurice Ravel aus dem Klavier ein farbiges Orchesterwerk zaubert.
Eine Collage von Matthias Sakowski
Redaktion: Eva Küllmer