WDR 3 Werkbetrachtung: Ludwig van Beethovens erste Sinfonie
Sie legte den Grundstein einer sinfonischen Reihe, die nicht nur Beethovens Zeitgenossen beeindruckte, sondern auch die musikalische Nachwelt entscheidend beeinflusste. Der Dirigent David Marlow fasst Beethovens musikalisches Erbe zusammen, indem er die revolutionären Ideen des Komponisten in seiner ersten Sinfonie hörbar macht.
Im Alter von 30 Jahren komponierte Ludwig van Beethoven seine erste Sinfonie. Seine musikalischen Ahnen, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, hat er dabei nicht vergessen. Doch beim genaueren Hinsehen fallen kleine Elemente auf, die Beethovens Genie zeigen. Dass er die damals bekannte Musik mit seinen neuen Ideen verbindet, fiel bereits bei der Uraufführung der Sinfonie am 2. April des Jahres 1800 auf. Die Leipziger Musikalische Zeitung lobte: "Dies war wahrlich die interessanteste Akademie seit langer Zeit."
Die Sinfonie beginnt mit einer langsamen Einleitung, die seit den Londoner Symphonien Joseph Haydns kein Novum ist. Doch bereits der erste Akkord verwundert den Hörer. Wer glaubt, eine Sinfonie in C-Dur fängt bei Beethoven mit einer Bekräftigung dieser Tonart an, der irrt. Der Beginn ist eine Suche. Der Komponist lässt die Musik über F-Dur, G-Dur und diverse Septakkorde klettern, bis sie mit dem ersten Thema ihr Ziel erreicht. Vieles überrascht, ist neu und einige Fragen bleiben offen, wie die nach dem richtigen Tempo.
David Marlow, Chefdirigent der Vogtland Philharmonie, hat sich diesen Grundstein der Beethovenschen Sinfonik genauer angesehen. In einer WDR 3 Werkbetrachtung zeigt er die Stellen der Partitur, die für ihn so viel Sprengkraft in sich bergen, dass es späteren Komponisten schwer fiel, nach Ludwig van Beethoven noch eine Sinfonie zu schreiben.
Eine Collage von Matthias Sakowski
Redaktion: Eva Küllmer