Schnell erklärt
Es gibt viel zu sehen auf der Welt. Wenn man dafür bloß nicht so weit reisen müsste! Auftritt "Wunder der Welt": Hier stehen das Kolosseum und die Chinesische Mauer dicht an dicht im Schatten der Pyramiden in unserer Stadt – falls die Mitspielenden sie uns nicht wegschnappen. Start frei zum Wettrennen um die berühmtesten Bauten der Weltgeschichte.
Reihum bauen wir Straßen und Stadtviertel in verschiedenen Farben und Formen auf unseren Stadtspielplänen. Das kostet Goldmünzen, von denen wir in jeder Runde sieben ausgeben können. Alternativ können wir auf einen Schlag unser gesamtes Restgold verpulvern, um ein Monument zu errichten.
Diese einzigartigen, legendären Landmarken sind eine wichtige Quelle von Siegpunkten, können aber nur gebaut werden, wenn wir alle Bedingungen erfüllen: Jedes benötigt eine spezifische Kombination aus Straßen, Stadtvierteln und Geländefeldern in direkter Nachbarschaft.
Nach 10 Runden oder wenn jemand die maximale Bevölkerung erreicht, endet das Spiel. Sieger ist, wer durch Monumente, Stadtviertel und immer andere Zielkarten den größten Ruhm und damit die meisten Punkte errungen hat.
Was macht den Spielreiz aus?
Das Beste aus dem verfügbaren Gold herauszuholen ist die Kunst bei "Wunder der Welt". Wer möglichst lange mit dem Bau eines Monuments wartet, kann mehr Straßen und Stadtteile bauen, läuft aber auch Gefahr, das begehrte Bauwerk am Ende zu verpassen. Timing und ein gutes Gespür für die Pläne der Mitspielenden sind gefragt.
Apropos Monumente: Jedes wird durch eine oder mehrere detailliert gestaltete Holzfiguren dargestellt, alles andere ist aus Pappe. So stechen die "Wunder" optisch eindrucksvoll hervor, ohne dass wichtige Informationen verloren gehen.
Der erfolgsbasierte Reihenfolgemechanismus lässt zurückliegende Spieler früher zum Zug kommen. Dadurch bleibt fast jede Partie bis zum Ende spannend.
Wer hat Spaß?
Bei "Wunder der Welt" sind Planer und Strategen mit gutem räumlichem Vorstellungsvermögen gefragt. Bis zu fünf davon können um die Wette bauen, sollten dann aber auch lange Wartezeiten zwischen den eigenen Zügen abkönnen.
Am flüssigsten läuft's zu zweit oder dritt. Auch Solo-Partien gegen ein Kartendeck sind möglich. Das kann zwar menschliche Gegner nicht ersetzen, bietet aber eine schöne Herausforderung für Zwischendurch.
Wer es historisch korrekt braucht, ist hier offensichtlich falsch. Und für Spielekenner ist keine der Ideen und Mechaniken in "Wunder der Welt" wirklich neu. Hier wird Bekanntes schlüssig verbunden und wunderschön präsentiert. Auf lange Sicht würden noch mehr Wunder und Ziele für Abwechslung sorgen – eine entsprechende Erweiterung ist schon in Arbeit.
Fazit
"Wunder der Welt" überzeugt in allen Belangen: tolles Material, eingängige Regeln, knackige Entscheidungen. Ein wahrhaft "wundervolles" Städtebauspiel!
Wunder der Welt
Zé Mendes
Kobold Spieleverlag
1-5 Spieler:innen ab 12 Jahren, ca. 90 Minuten
ca. 40 Euro