Schnell erklärt
Im Spiel "That’s Not A Hat" machen wir einander schöne Geschenke: Kaktus, Kuchen, Kaffeekanne - ab in den Karton damit und Schleifchen drum. Aber Moment, in welchem Paket waren die Socken noch gleich? Und ist das hier drüben ein Blumenstrauß - oder Brokkoli?
Wohl dem, der sich gut gemerkt hat, wo welches Präsent gerade rumschwirrt. Denn wer dabei erwischt wird, das Falsche zu verschenken, wird in diesem chaotischen Merkspiel mit Minuspunkten bestraft.
Alle Mitspielenden erhalten eine Bildkarte mit einem Geschenk darauf. Der Startspieler zieht eine weitere Karte, gibt sie einem Sitznachbarn und sagt laut, was da gerade den Besitzer wechselt: z.B. "Ich schenke dir diesen schönen Hut!". Dabei wird die Karte umgedreht – ab jetzt darf sie niemand mehr ansehen. Wir müssen sie uns merken!
Der Beschenkte muss nun das eigene Geschenk auf die gleiche Weise weitergeben. Je mehr Geschenke unterwegs sind, desto größer wird die Verwirrung. Wer glaubt, ein falsches Geschenk zu erhalten, lehnt ab: "Das ist kein Hut!" Erst dann wird die Karte umgedreht.
Wer daneben lag, erhält sie als Minuspunkt. Sobald jemand dreimal falsch lag, endet das Spiel. Wer dann die wenigsten Minuspunkte hat, gewinnt.
Was macht den Spielreiz aus?
Wie schwer kann es wohl sein, sich eine Handvoll simple Dinge zu merken? "That’s Not A Hat" beweist eindrucksvoll: verdammt schwer! Vor allem, wenn diese ununterbrochen in rasantem Tempo die Besitzer wechseln. Und weil verdeckte Geschenke lange im Spiel bleiben können, reicht ein Gedächtnis-Sprint nicht - Ausdauer ist gefragt.
Immer wieder ergeben sich aberwitzige Situationen: Gerade bekommen, sofort vergessen - kann doch gar nicht sein! Das ist gefährlich, denn wer lacht oder sich unterhält, macht alles nur noch schlimmer. Plötzlich ist gähnende Leere, wo gerade noch Geschenke gespeichert waren.
Dann helfen nur noch Bluffs und Lügen – vielleicht sind die Mitspielenden ja genauso ratlos? Wer die eigene Verwirrung gekonnt überspielt (oder wider Erwarten den Durchblick behält), kann andere in die Flunker-Falle locken.
Wer hat Spaß?
Man muss kein Gedächtniskünstler sein, um Spaß an "That’s Not A Hat" zu haben. Die schönsten Momente ergeben sich gerade dann, wenn die Erinnerung uns im Stich lässt. Zu fünft oder sechst macht das Spiel am meisten Spaß. Bei weniger Mitspielenden ist es zu einfach, sich alle Geschenke zu merken. Spielen mehr mit, ist man zu selten dran.
Für Menschen, die sich entweder alles oder gar nichts merken können, hat "That’s Not A Hat" nicht viel zu bieten. Und auch als Abendfüller ist es nur bedingt geeignet – bei so viel mentaler Anstrengung setzt schnell Erschöpfung ein.
Fazit
Wo gibt’s denn sowas? Ein Merkspiel, bei dem Vergesslichkeit Spaß macht! "That’s Not A Hat" ist einfach, clever und lustig. Toll für Familien und gesellige Runden.
That’s Not A Hat
Kasper Lapp
Ravensburger
3-8 Spieler:innen ab 8 Jahren, ca. 15 Minuten
ca. 10 Euro