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Die Spieleschachte von "Living Forest" mit Spielkarten, die verschiedene bunte Waldtiere zeigen, und Spielertableaus auf einem Tisch

Living Forest – Wächter des Waldes

Stand: 01.08.2022, 00:00 Uhr

  • Als Naturgeister retten wir den "Living Forest" vor den Flammen
  • Schönes Taktikspiel, bei dem mehrere Wege zum Sieg führen
  • Ausgezeichnet als "Kennerspiel des Jahres 2022"

Von Eike Risto

Schnell erklärt

Der "Living Forest" ist in Gefahr: Der Onibi, ein böser Feuerdämon, will das geheiligte Gehölz niederbrennen. Als ortsansässige Naturgeister müssen wir das verhindern. Darum rufen wir in diesem Spiel die Tiere des Waldes zu Hilfe, die uns mit ihren Fähigkeiten gegen den Feuerteufel beistehen.

Jedes Tier verfügt über Symbole, mit denen wir mächtige Aktionen aktivieren können: Wassertropfen helfen beim Löschen der Brände, Setzlinge lassen neues Grün wuchern und Sonnen locken weitere, mächtigere Waldbewohner an.

Um zu siegen müssen wir entweder zwölf Feuer löschen, zwölf neue Bäume pflanzen oder zwölf heilige Blumen sammeln und damit den uralten Schutzgeist des Waldes erwecken. Wer eine dieser Aufgaben vor allen Mitspielenden löst, rettet den Wald vor dem sicheren Untergang.

Was macht den Spielreiz aus?

Alle Mitspielenden verfügen über einen identischen Satz von Tierkarten, den sie im Laufe des Spiels anpassen und verbessern können. In unserem Zug dürfen wir so viele Karten ziehen, wie wir möchten. Die Verlockung ist groß, schließlich bedeuten mehr Tiere auch mehr Symbole und damit machtvollere Aktionen.

Doch Vorsicht: Manche Tiere sind Einzelgänger. Wer drei davon aufdeckt, darf nur eine einzige Aktion ausführen. Wer vorher aufhört, bekommt zwei. Bald wird jede Karte zum Spiel mit dem Risiko – aufhören, oder doch weitermachen?

Die drei unterschiedlichen Siegbedingungen sorgen für Interaktion. Das Löschen der Feuer ist einfach, entsprechend groß ist auch die Konkurrenz. Ein Sieg über Bäume ist behäbig, dafür können uns die anderen Geister hier nicht in die Quere kommen. Zusätzlich liefert jeder gepflanzte Baum dauerhafte Symbole, um unsere Aktionen zu verstärken. Mit heiligen Pflanzen können wir die Mitspielenden überraschen: Haben wir genug davon in unserem Kartenstapel, kann das Spiel von einem Moment auf den anderen entschieden sein.

Wer hat Spaß?

Wer taktisches Handeln lieber mag als strategisches Planen, ein gutes Auge für Gelegenheiten mitbringt und bereit ist, im richtigen Moment alles auf eine Karte zu setzen, ist im "Living Forest" gut aufgehoben. Das "verwunschener Wald" Thema ist graphisch toll umgesetzt.

Wer gerne jederzeit die volle Kontrolle behält und eine Portion Glück als Zünglein an der Waage nicht ausstehen kann, ist hier dagegen falsch. Auch das ständig wiederholte Zusammenzählen der Symbole kann gehörig nerven.

Fazit

"Living Forest" ist eine runde Sache: Thema und Aufmachung sind stimmig, verschiedene Wege führen zum Sieg, kluge Taktik ist ebenso wichtig wie ein Quäntchen Glück. Dafür gab es 2022 die Auszeichnung zum "Kennerspiel des Jahres".

Living Forest
Aske Christiansen
Pegasus Spiele
2-4 Spieler:innen ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten
ca. 35 Euro