Die Spieleschachtel von Libertalia neben dem Spielplan, der eine exotische Insel mit verschiedenen Crewmitgliedern und unterschiedlichen Schatzmarkern zeigt

Libertalia – Freibeuter auf Schatzjagd

Stand: 18.07.2022, 00:00 Uhr

  • Piratenabenteuer mit Strategie, Glück und Gemeinheit
  • Einfache Regeln, viel Abwechslung und Interaktion
  • Für bis zu sechs Mitspielende – je mehr, desto besser

Von Eike Risto

Schnell erklärt

Als Anführer einer bunten Piratencrew wollen wir bei "Libertalia" fette Beute machen. Jede Runde schicken wir eines unserer Crewmitglieder aus, um wertvolle Schätze in unseren Besitz zu bringen. Jeder Pirat hat einen Rang von 1 bis 40 und eine einzigartige Fähigkeit. Je höher der Rang, desto früher darf ein Freibeuter seinen Teil der Beute beanspruchen. Rangniedere Seeräuber können dafür früher ihre oft machtvollen Fähigkeiten nutzen.

Das richtige Timing und der Überblick über die verbliebenen Crewmitglieder der Mitspielenden machen den Unterschied zwischen ruhmvollem Sieg und schmähchlicher Niederlage aus. Wer nach drei Reisen den größten Reichtum in der eigenen Schatzkiste angehäuft hat, gewinnt das Spiel.

Was macht den Spielreiz aus?

Für jede Reise ziehen alle Mitspielenden einen identischen Satz von 6 der insgesamt 40 Crewmitglieder. Im Prinzip erwarten uns bei "Libertalia" also keine Überraschungen: Alles, was wir können, können auch die Mitspielenden. Da uns aber völlig frei steht, ob und wann wir ein Crewmitglied ausspielen, werden die Besatzungen und Möglichkeiten der Piratenschiffe im Laufe einer Partie immer unterschiedlicher. Es gilt, die Pläne der Mitspielenden zu durchschauen und zu durchkreuzen.

Die Fähigkeiten der Crewmitglieder sind einfach, aber vielfältig, oft ergeben sich überraschende Wechselwirkungen. Auch die Beute ist keinesfalls nur Zierrat: Ein wertvoller Goldschatz ist verlockend, wer aber stattdessen einen Säbel nimmt, kann das Crewmitglied eines Mitspielers meucheln – tote Piraten machen keine Beute.

Wer hat Spaß?

Wer Spiele mit hoher Interaktion und reichlich Potential für clevere Kombinationen mag, ist bei "Libertalia" goldrichtig. Material und Artwork sind liebevoll gestaltet, durch die immer wieder wechselnden Crews gleicht keine Partie der anderen.

Es ist kaum möglich, alle Wendungen und Wirrungen richtig vorherzusehen. Wer es nicht leiden kann, ausgetrickst zu werden oder im allgemeinen Chaos auch mal den Kürzeren zu ziehen, bleibt bei dieser Kaperfahrt besser an Land.

Fazit

"Libertalia" ist ein aufregendes Piratenabenteuer mit dem richtigen Mix aus Strategie, Glück und Gemeinheit. Aus wenigen Regeln entsteht ein spannendes, vielschichtiges Spielerlebnis – je mehr Mitspielende, desto besser.

Libertalia
Paolo Mori
Feuerland Spiele
1-6 Spieler:innen ab 12 Jahren, ca. 60 Minuten
ca. 45 Euro