Schnell erklärt
Die Athener "Akropolis" ist weltbekannt. Doch die berühmte Bergfestung ist nicht die einzige ihrer Art: Im antiken Griechenland verfügten viele Stadtstaaten über solche "Oberstädte", die auch Platz für Wohnhäuser und Kultstätten boten. Als Baumeister rivalisierender Städte errichten wir in diesem Spiel eine eigene Akropolis – nur die mächtigste und prunkvollste Zitadelle wird am Ende die Zeitalter überdauern.
Zum Bau bedienen wir uns dreieckiger Plättchen, die verschiedene Gebäudetypen zeigen, jeder in einer eigenen Farbe und mit einzigartigen Ansprüchen. Wohnhäuser stehen im Pulk, Tempel gehören in die Mitte, Kasernen an den Rand der Stadt. Unsere Stadt wächst dabei nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe. Wenn alle Plättchen einen Platz gefunden haben, ist Schluss. Wer wird der ruhmreichste Baumeister werden?
Was macht den Spielreiz aus?
In unserem Zug dürfen wir ein neues Stadtplättchen in unsere "Akropolis" einbauen. Mehrere davon liegen jede Runde in einer Reihe aus. Das vorderste ist kostenlos, für alle anderen müssen wir Steinblöcke abgeben, einen pro Plättchen, das wir überspringen wollen. Nachschub gibt es für jeden überbauten Steinbruch. Das hilft uns gleich doppelt: Die Steine geben uns mehr Freiheiten für kommende Runden. Und Gebäude, die weiter oben liegen sind wertvoller, einen Punkt pro Etage.
Um eine Farbe überhaupt werten zu dürfen, benötigen wir "Agoras". Versammlungsplätze, die als Multiplikatoren jedes Gebäude ihrer Farbe wertvoller machen. Auch diese sind auf den Stadtplättchen abgebildet - und sehr begehrt. Denn ohne Agora der entsprechenden Farbe kann ein Bauwerk noch so hoch sein, es bleibt wertlos. Die Spezialisierung auf wenige Typen ist einträglich, aber auch riskant – schließlich sehen auch die Mitspielenden, welche Farben wir brauchen und machen uns die begehrten Plättchen streitig.
Wer hat Spaß?
"Akropolis" kommt Kopf- und Bauchspielern gleichermaßen entgegen. Die Züge sind kurz und flüssig, die Spieltiefe - pardon - Spielhöhe ab der ersten Partie durchschaubar. Und die Stadtplättchen sind schön dick und klar gestaltet - es macht Spaß, den Städten beim Wachsen zuzusehen.
Gänzlich neue Spielideen hat "Akropolis" dagegen nicht zu bieten. Bekannte Mechaniken werden verfeinert und aufs Wesentliche reduziert – aber gerade darin liegt die Kunst.
Fazit
Schnell, spannend, hübsch: Akropolis ist so simpel und gleichzeitig so einleuchtend, dass man sich fragt, warum es nicht schon längst jemand erfunden hatte. Wird ein Klassiker!
Akropolis
Jules Messaud
Kobold Spieleverlag
2-4 Spieler:innen ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten
ca. 30 Euro