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"Run" - Billy und Ruby treffen sich im Zug, Screenshot aus dem Trailer

Glotz und Gloria - Der COSMO Serien-Podcast

Serien-Podcast: "Run" und "Never Have I Ever" - Was sind gute Rom Coms?

Stand: 15.05.2020, 00:00 Uhr

Rom Coms - also Romantic Comedies können mit das Schlimmste sein, was Serienmacher:innen sich ausdenken. Liebe, Kitsch, Klischees, Gähn. Aber es gibt auch richtig gute Liebesgeschichten, von denen Jörn und Emily zwei aktuelle herausgesucht haben: In "Run" flüchten zwei Menschen per Zug aus ihrem alten Leben - nur wohin, das ist noch unklar. Und in "Never Have I Ever" lehnt sich die impulsive Devi gegen alle Erwartungen - auch ihre eigenen.

Von Emily Thomey und Jörn Behr

"Run" und "Never Have I Ever" - Was sind gute Rom Coms?

COSMO Glotz & Gloria 15.05.2020 53:11 Min. Verfügbar bis 14.05.2025 COSMO


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Review "Run"

Wer den vollen Genuss dieser Serie will, sollte lieber gar nicht weiterlesen. Alles, was zu der Serie gesagt werden kann, ist schon ein Spoiler. Wer trotzdem ein bisschen was wissen will, here we go: Ruby ist eine typische gelangweilte und ziemlich frustrierte Mutter und Hausfrau. Eines Tages sitzt sie im Auto auf einem Supermarktparkplatz und will gleich zum Yoga, als sie eine SMS von Billy mit den Wort RUN bekommt. Mehr nicht.

Aber die Situation ist schlagartig angespannt, Ruby beginnt zu schwitzen und weiß nicht mehr, was sie tun soll. Als sie dann RUN zurückschreibt, braust sie mit dem Auto zum Flughafen und steigt in den nächsten Flieger nach New York. Dort nimmt sie den ersten Zug nach Chicago und trifft ihn wieder: SMS-Billy. Er war offenbar eine Jugendliebe von ihr, mit dem sie jetzt das Versprechen eingelöst hat, wenn sie sich beide RUN schreiben, sich in diesem Zug wieder zu treffen. Nun beginnt ein wilder Roadtrip per Zug, der zwar auch gefüllt mit knisternder Stimmung zwischen den beiden ist, aber ebenso unerwartete Thriller-Momente birgt und ein enormes Tempo. Beste Binge-Voraussetzungen.

Die Serie "Run" lebt von den beiden grandiosen Hauptdarstellern Merritt Wever ("Unbelievable" und "Nurse Jackie") und Domhnall Gleeson. In der minimalistischen oft engen Kulisse entfalten die beide ihre Schauspielkunst, zeigen ihre vielfältigen Gesichter und schwanken mühelos zwischen extremen Stimmungen. Produziert wurde die Serie unter anderem von Serienstar Phoebe Waller-Bridge, die schon mit "Fleabag" und "Killing Eve" bewiesen hat, dass sie ein Händchen hat für ungewöhnliche Serien mit bissigem Humor, Tiefgang und keine Scheu vor dunklen Wendungen.

Review "Never Have I Ever"

Devi ist ein 15jähriger indisch-stämmige Teenager aus einem Vorort von Los Angeles, der sich wie fast jedes Mädchen der Schule in Six-Pack-Schönling Paxton verknallt. Soweit so unspektakulär. Zusammen mit ihren Freundinnen Eleanor und Fabiola lässt sie nichts unversucht, um die Aufmerksamkeit ihres Schwarms zu bekommen. Die drei gehören allerdings weniger zu den Coolen der Schule, sondern werden als "UN" bezeichnet.

Fabiola ist Schwarz und Eleanor asiatischer Herkunft. Jörn hat sich über diese Diversität gefreut, Emily fand es zuerst etwas aufgesetzt, weil eine der dreien auch noch lesbisch ist und eine andere im Rollstuhl sitzt - zumindest kurzzeitig. Ein bisschen arg gewollt? Wer die erste Folge übersteht, wird belohnt: Die hervorragend geschrieben Dialoge und wirklich gut gespielte Comedy macht einfach nur Spaß. Schon nach kurzer Zeit wachsen uns die Charaktere ans Herz, gerade weil sie wie Devi so viel Kante zeigen. Sie ist zwar auch mal nett und schüchtern aber rastet auch aus, ist manipulativ und trotzdem liebenswert. Und die Story dreht sich weiter um Freundschaft, Trauer, Trauma und Tod.

Maitreyi Ramakrishnan ist der Star dieser neuen High-School-Rom-Com-Serie von Netflix. Ihr kennt den Namen nicht? Kein Wunder. Die junge tamilisch-kanadische Schauspielerin spielt hier als Devi ihr TV-Debüt und ist der Hammer. Und so folgen die zehn Folgen vor allem ihr. Für die hoffentlich kommende zweite Staffel könnten ihre Freundinnen und ihr Widersacher Ben - er ist Streber wie Devi, Jude und der lonely guy - etwas mehr Platz bekommen. Außerdem wünscht sich Emily noch weiter Erzählerstimmen. Der legendäre, cholerische Tennisspieler John McEnroe, der die erste Staffel hauptsächlich erzählt, ist zwar sehr lustig aber auch ein bisschen nervig. Insgesamt ist "Never Have I Ever" verständlicherweise schon jetzt ein Publikumsliebling und von der Kritik gefeiert.

Wo:

"Run" läuft bei Sky und "Never Have I Ever" bei Netflix.

Kontakt zu Jörn und Emily:

Facebook.com/cosmo_ard
E-Mail: glotzundgloria@wdr.de
Whatsapp: 0172 5678 566