Live hören
Jetzt läuft: Ela desatinou von Francisco Buarque de Hollanda
Pose Screenshot aus dem Trailer - Frau schminkt sich den Mund

Glotz und Gloria - Der COSMO Serien-Podcast

"Pose" und "Tales of the City": Was es heißt, trans* zu sein

Stand: 23.08.2019, 00:00 Uhr

Emily hat den Trans*Mann Linus Giese zu Gast und spricht mit ihm über "Pose", eine glamouröse und erschütternde Geschichte der LGBTQIA+-Community in New York City in den 80er-Jahren und über "Tales of the City", bekannt als "Stadtgeschichten" aus San Francisco.

Von Emily Thomey und Linus Giese

Sommer, Sonne, Seriensommerloch. Es gibt in den Sommerwochen nicht so viele Serienveröffentlichungen, die Emily überzeugt haben und dann ist Jörn auch noch im Urlaub. Also hat Emily nach dem Lustprinzip die Serie "Pose" ausgewählt.

"Tales of the City" und "Pose": Was es heißt Trans zu sein

COSMO Glotz & Gloria 23.08.2019 59:28 Min. Verfügbar bis 23.08.2024 COSMO


Download


Als Gast hat sie sich Linus Giese eingeladen. Linus ist Buchfan, passenderweise auch Buchhändler und schreibt auf seinem Blog Buzzaldrins Bücher über - genau: Bücher. Er ist aber auch Trans*Mann und spricht seit seiner Angleichung sehr offen über seine Erfahrungen, setzt sich medial für die Rechte von Trans*Menschen ein und bringt die Serie "Tales of the City" mit ins Studio.

"Pose"

Trans*Menschen haben einen langen Kampf um ihre Rechte hinter sich, der auch heute noch weitergeht. In den 80er-Jahren in New York City landeten sie oft auf der Straße. Um sich gegenseitig zu helfen, entstanden sogenannte Houses, in denen die LGBTQIA+-Menschen in selbstgewählten Familien zusammenkamen. Die Hauptfigur von der Serie "Pose", Blanca, gründet so ein House und nimmt Damon auf, einen schwulen Schwarzen, dem sie hilft eine Tänzerkarriere aufzubauen. Ihre größte Sorge ist, dass er sich mit dem HIV-Virus ansteckt.

Ganz wichtig für die Community war damals schon die Ballroom Kultur, in der die Houses in Tanz-Wettkämpfen gegeneinander antraten. Wer hat die treffendste Verkleidung für die jeweils ausgerufene Kategorie Königlich, Butch Femme oder Wetterfrau? Wer hat das schönste, weiblichste Gesicht? Wer den ausladendsten Körper? Zwischen Satire und Selbstermächtigung werden mit sozialen Normen und Geschlechterklischees gespielt. "Pose" taucht ein in diese Welt und versammelt vor und hinter der Kamera vor allem Menschen aus der Community. Nicht zuletzt deswegen ist sie ähnlich authentisch in der Darstellung wie "Tales of the City".

"Tales of the City"

Die Serie, auch unter "Stadtgeschichten" bekannt, handelt von der Hausgemeinschaft Barbary Lane in San Francisco, die vor allem für die LGBTQIA+-Community ein Zuhause geworden ist. Unter der Obhut von Anna Madrigal, selbst Transfrau und mittlerweile 90 Jahre alt, lebt hier zum Beispiel das lesbische Paar Margot und Jake. Jake ist gerade in der Transition und die Veränderungen lösen für ihn neue Bedürfnisse aus. Auch für Margot hat sich die Beziehung verändert: Ist sie jetzt noch lesbisch oder plötzlich doch hetero? Die beiden sind nicht die einzigen, die sich und ihre Sexualität ausprobieren.

Ellen Page spielt die experimentierfreudige Shawna, die wenig begeistert ist, dass ihre Mutter, die sie als Kind einfach sitzen gelassen hat, jetzt plötzlich nach über zwanzig Jahren wieder auftaucht. Die beiden vereint aber die Suche nach der Wahrheit. Anna Madrigal will das Haus verkaufen. Da kann etwas nicht stimmen, hat sie doch gerade erst mit allen glücklich und zufrieden ihren Geburtstag gefeiert.  

Wo:

"Pose" und "Tales of the City" laufen bei Netflix

Kontakt zu Emily und Jörn:
Facebook.com/cosmo_ard
E-Mail: glotzundgloria@wdr.de
Whatsapp: 0172 5678 566

P:S. Billy Porter, der in "Pose" mitspielt, hat auf der Oscar-Verleihung jenes wundervolle Kleid getragen, von dem Linus im Podcast spricht.