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Kabaka Pyramid

COSMO Musikspecial

Musik-Jahresrückblick 2023: Das Soundsystem ist karibisch

Stand: 12.12.2023, 10:57 Uhr

Trotz Konkurrenz durch Afrobeats oder Reggaeton sind Reggae und Dancehall nach wie vor lebendig und extrem innovativ. Auch 2023 überraschen kreative Riddims aus der Karibik – mal im TikTok-Trend oder zeitlos schön. Fünf Big Tunes.

Musik-Jahresrückblick 2023: Das Soundsystem ist karibisch

COSMO 29.12.2023 03:20 Min. Verfügbar bis 03.01.2025 COSMO


Kabaka Pyramid & Tifa  – "Mr Rastaman"

Herzlichen Glückwunsch, Kabaka Pyramid! Der jamaikanische Lyrics-Gott gewann dieses Jahr den Grammy für das beste Reggae-Album. "The Kalling" verbindet seine am HipHop geschulten Rhyme-Skills mit geerdeten Beats, produziert von Damian Marley. In "Mr Rastaman" verzaubert er die Sängerin Tifa mit Righteousness und veganen Rezepten.

Byron Messia & Burna Boy – "Talibans II"

Dancehall steht unter Druck. Verwandte Genres wie Reggaeton, Soca und vor allem Afrobeats machen dem Genre Konkurrenz. Hinzu kommt, dass viel aktueller Dancehall sehr düster klingt und nicht für den Mainstream geeignet ist. Den Big Tune des Jahres sang überraschenderweise der Außenseiter Byron Messia aus St. Kitts mit "Talibans". Als Nigerias Superstar Burna Boy seinen Geburtstag auf Jamaika feierte, veröffentlichten die beiden den dazugehörigen Remix, ein gelungenes Best Of Both Worlds. Also warum gegeneinander kämpfen, wenn man auch zusammenarbeiten kann! 

Teejay – "Drift"

Eine chinesische Social-Media-Plattform wird auch in Jamaika immer wichtiger, um Musik zu promoten. Die Challenge zu Teejays Dancing-Tune "Drift" wurde zu einem weltweiten Phänomen und brachte dem Artist aus Montego Bay einen Deal mit Warner Music. Sympathisch, wie Social Media die Dancing-Kultur aus Jamaika weltbekannt macht.

Samory I & Lila Iké – "Outside"

Samory I kommt aus dem Stadtteil Kencot in Kingston und erlebte da schon als Kind Armut und Gang-Konflikte. Mit seinen Songs will er den Kids neue Perspektiven aufzeigen und helfen, der Gewalt ein Ende zu setzen. Sein zweites Album "Strength" eröffnet er mit dem selbstbewussten "Outside", einem Duett mit der wunderbaren Lila Iké.

Aleighcia Scott – "In My Shoes"

Eines der kuscheligsten Alben des Jahres kommt aus der walisischen Hauptstadt Cardiff. Hier lebt die Sängerin Aleighcia Scott, deren Großeltern als Teil der Windrush-Generation aus Jamaika ins Vereinigte Königreich kamen. Auf ihrem Debüt-Album "Windrush Baby" huldigt sie dem Sound dieser Generation mit romantischem Lovers Rock und beschwingtem Early Reggae - aber auch mit sozialkritischen Roots-Tunes wie "Mr. Big Shot". "In My Shoes" weckt Erinnerungen an Rocksteady-Queen Phyllis Dillon oder den Retro-Soul von Amy Winehouse.