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Cover des Albums "Music" von Playboi Carti: Schriftzug "I am Music" auf weißem Hintergrund

"Music" - Playboi Carti Album mit den Big Names des US-Rap

Stand: 20.03.2025, 10:17 Uhr

Playboi Carti hat seine Fans vier Jahre lang warten lassen. Mit „Music“ trifft er den Zeitgeist wie kein anderer – es ist am Tag des Releases das meist gestreamte Album bei Spotify aller Zeiten. Im Gepäck hat der Rapper aus Atlanta die A-Liga des US-Rap.

Von André Mamengui

„Music“ ist vollgepackt mit 30 Tracks in 77 Minuten – man könnte meinen, Playboi Carti will seine Fans für das lange Warten entschädigen. 2021 hatte er das Album bereits angekündigt, nur drei Monate nach dem Release des Vorgänger-Albums „Whole Lotta Red“. Das Warten sollte sich gelohnt haben, dabei lief auch der finale Release nicht ganz reibungslos. Laut Playboi Carti verzögerte sich die Veröffentlichung um ein paar Stunden, weil Homie Young Thug mit den Spuren für sein Feature herumtrödelte. Aber auch das werden ihm die Fans im Nachhinein wohl verzeihen.

Gesuchte Tracks endlich releast

Carti liefert auf „Music“ auch eine Reihe von Tracks, die die Fans schon aus dem Netz kennen, sei es als illegaler Leak, als Live-Version oder als Hörprobe aus dem Carti-Umfeld, und auf deren offiziellen Release in guter Qualität sie sehnsüchtig gewartet haben. Für das Album hat der Rapper aus Atlanta diese Tracks teilweise nochmal überarbeitet oder umbenannt. Der Song „K Pop“ ist zum Beispiel einer von vielen Carti-Songs, die bereits 2024 angeteasert wurden, damals noch unter dem Namen „Ketamine“. Bei dem Hit „Evil J0rdan“ wurde etwas an der Produktion geändert.

A-Liga des US Raps

Auf „Music“ sind einige Big Names des US-Rap-Games am Start. Auch wenn die Credits zunächst nicht zu sehen waren, mittlerweile ist klar, wer alles auf der Platte ist. Darunter der kanadische Popstar The Weeknd, UK-Grime-Legende Skepta, Travis Scott, einer der erfolgreichsten Rapper gerade in den USA, und die beiden Atlanta-Pioniere Future und Young Thug. Doch ein Name auf der prominenten Gästeliste wurde besonders heiß diskutiert: Kendrick Lamar. Die Beteiligung an Cartis Album vom Westcoast-Rapper, der gerade wegen seines Auftritts bei der Super Bowl Halbzeit-Show unter Rap-Fans weltweit abgefeiert wird, war nicht unumstritten. Viele in der Community meinen, Kendrick stehe für eine andere Art von Rap. Viel lyrischer und durchdachter als es bei Playboi Carti den Anschein hat, der eher im Mumble Rap zu Hause ist. Nichtsdestotrotz liefert der wahrscheinlich beste Rapper unserer Zeit auf „Good Credit“ ein Highlight des Albums.

Genregrenzen gibt es nicht

Auf seinem letzten Album „Whole Lotta Red“ war ein verstärkter Punk-Ansatz in der Musik zu spüren. Auf „Music“ geht er einen Schritt weiter, kehrt aber parallel auch ein wenig zu seinen Wurzeln zurück. „Music“ baut auf klassischem Atlanta-Rap auf, hat aber auch Platz für Industrial-Synthies und Elektropop-Einflüsse. Es ist kein Album für den Kopf, aber es spiegelt den aktuellen Zeitgeist im modernen Rap perfekt wider. „Music" steht nichts im Wege, ein weiterer Klassiker in Playboi Cartis Diskographie zu werden.