"The Year I Turned 21" – Ayra Starrs Album über das Erwachsenwerden
Stand: 05.06.2024, 09:00 Uhr
Die beninisch-nigerianische Sängerin zeigt auf ihrem zweiten Album, wie sie musikalisch und persönlich gewachsen ist und liefert loungigen Afrobeats mit kleinen Lebensweisheiten.
Von Elena Tara Bavandpoori
Das Album "The Year I Turned 21" markiert in Ayra Starrs Leben den Übergang vom Teenager zur jungen Frau. Mit neunzehn Jahren ist sie durch den Megahit "Rush" zum Star geworden und seitdem im Rampenlicht. Der verdiente Erfolg und der neue Reichtum haben auch ihre Herausforderungen: vor den Augen der Öffentlichkeit erwachsen werden.
Ayra Starr beweist, sie ist sich ihrer selbst sicherer geworden. Auf dem Track "Woman Commando" mit Brasiliens Popstar Anitta betont sie, dass Frauen das Kommando angeben. Dieses Feature reiht sich ein in die Zusammenarbeit von westafrikanischen und lateinamerikanischen Artists, die mit ihren Musikgenres Afrobeats und Reggaeton mittlerweile die Charts und Social Media dominieren: tanzbar, gutgelaunt und sommerlich. "The Year I Turned 21" ist eine Mischung aus den eben diesen Genres mit Alternative R’n‘B und Pop.
Auch auf dem restlichen Album fehlt es Ayra Starr nicht an handverlesenen Kollaborationen: US-R’n’B-Sänger Giveon ist drauf, genauso wie ihre nigerianischen Landsleute und Afrobeats-Kollegen Asake und Seyi Vibez. Es geht immer wieder um Liebe, Schmerz und Verarbeitung von Verlusterfahrung in Ayra Starrs Leben. Die minimalistische Klavierballade "The Kids Are Alright" widmet sie ihrem verstorbenen Vater. Trotzdem heißt es im Leben für sie, positiv nach vorne zu blicken.
Glaube und Optimismus
Im Song mit Seyi Vibez geht es darum, schlechte Energien abzuwenden. "Bad Vibes" arbeitet mit kirchenchor-ähnlichen backing vocals. Ayra Starr ist gläubig und das fließt in ihre Musik ein. Auch ihre Zugehörigkeit zum Yoruba-Volk spielt eine Rolle in ihrer Musik: Im Song fällt immer wieder der Ausdruck "Igi-Gogoro": Ein altes Sprichwort, das zu weiser Planung und Vorbereitung rät.
Einige dieser Lebensweisheiten will man als Hörer vielleicht einer 21-jährigen noch nicht abkaufen und auch Ayra Starr muss sich auf dem quasi Titeltrack "21" ihr junges Alter eingestehen. Was sie aber leitet und austrahlt: Optimismus. Ayra Starr hat das Rezept für leichten, loungigen Afrobeats für sich entwickelt und verfeinert. Das prägt nun das ganze Album. Auf eine Sache kann sich die Sängerin und Songwriterin verlassen: Ihre einzigartige Stimme und ihre selbstbewussten Texte. "The Year I Turned 21" ist ein Album für die sonnigen Tage, entspannt und unbeschwert.