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Kaytranada feat. Childish Gambino – Witchy

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 11.10.2024, 10:00 Uhr

Kaytranada und Childish Gambino werden "witchy", Rejjie Snow reist nach Rio de Janeiro und Moonchild Sanelly tanzt zu ihrem eigenen Beat – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Kaytranada feat. Childish Gambino – Witchy

Gerade musste Childish Gambino seine gesamte Welttournee aus gesundheitlichen Gründen absagen. Das betrifft auch die Termine im November, die in Deutschland stattgefunden hätten. Bei all der schlechten Nachrichtenlage kommt jetzt aber ein neuer Track, der den Fans besonders viel Freude machen dürfte. "Witchy" stammt aus der Feder von Kaytranada und setzt auf Signature-Sound wie aus dem Bilderbuch. Die wabernden Bässe und Synth-Arrangements – mal schleppend, mal gleitend – kommen mit der soulful-poppigen Stimme von Childish Gambino zusammen. Der kanadische Produzent hat schon im Juli sein aktuelles Album "Timeless" veröffentlicht, auf dem er seine Lieblingsfeaturegäste wie Childish Gambino, Channel Tres oder Anderson .Paak zusammengebracht hat. Im jetzt erschienen Clip sind Gambino und Kaytranada in matchenden Anzügen zu sehen, während eine Katze den beiden auf wichty Weise den Kopf verdreht.

Rejjie Snow – Rio de Janeiro

Eine Liebesgeschichte am Zuckerhut – die schreibt Rejjie Snow mit seinem neuen Track "Rio de Janeiro". Natürlich ist der Rapper aus Irland für das dazugehörige Video auch nach Brasilien gereist, um uns in kalten Tagen mit den entsprechend warmen Bildern zu versorgen. Das Besondere: Rejjie hält seine Lovestory recht oldschool, denn die Frau, die er an der Copacabana treffen will, ist eine Brieffreundin, die er noch nie gesehen hat. Die Inspo für das Briefthema hat Rejjie von Eminem genommen, der damals mit "Stan" ein ähnliches Storytelling-Konzept verfolgt hat – nur, dass die Stimmung bei Eminem eher düster war. "Rio de Janeiro" ist diesbezüglich das komplette Gegenteil: Der Track setzt auf beachy Vibes und atmosphärische Sounds aus Gitarren, klirrenden Synths und soften Bässen. Und sogar ein paar Passagen gerappt auf Portugiesisch.

Moonchild Sanelly – Do My Dance

Moonchild Sanelly feiert mit "Do My Dance" ihren persönlichen Befreiungsschlag – von Männern und sonstigen Einschränkungen, die ihr Leben geprägt haben. "I just love to live on my own terms and on my own time" – "Ich will unter meinen eigenen Bedingungen und meiner eigenen Zeit leben." Die neue Freiheit zelebriert die Musikerin aus Südafrika mit ihrer Gang auf der Achterbahn – zwischen poppigen Farben, Afropunk, Edgy-Pop und Kwaito-Sounds. Damit ist "Do My Dance" ein Mittelfinger in Richtung jeglicher Konformität. Mit dem Track kommt aber nicht nur eine neue Lebenseinstellung, sondern auch ein neues Album: "Full Moon" erscheint Anfang des Jahres und setzt die Phasen des Mondes mit persönlichen Emotionen und Entwicklungen gleich: "Mit 'Full Moon' bin ich erleuchtet im Ganzen. Die Ankunft meiner selbst", erklärt Sanelly.

Biig Piig – 4AM

Im letzten Jahr hatte Biig Piig mit "Bubblegum" ihr Debütmixtape zwischen TripHop, Pop und Neo-Soul veröffentlicht. Dabei klingt die Irin auf jedem Track unangestrengt cool und entspannt. Ohne Agenda und Performance-Druck. Mit "4AM" erscheint jetzt ihre erste Single des Jahres und ein Vorgeschmack auf das kommende Debütalbum, das mittlerweile in Indie-Kreisen sehnsüchtig erwartet wird. Der Track handelt von der Einsamkeit, die man nach einer durchzechten Nacht spürt, wenn nicht mehr viel übrig ist von Party-Glam und guter Laune. "I know you don't want to be alone/‘cause no one does", singt sie in der Keyline. Dabei übermittelt der Song das, was die Irin selbst in Zeiten von Einsamkeit gerne gehört hätte: "Selbst an deinem einsamsten Punkt, bist du nicht alleine." Neben der großen Hoffnungsspende, die darin mitschwingt, kommt "4AM" außerdem mit der ersten Episode ihres Kurzfilms, der den Fokus auf den Jungen Aidan legt.

Asake feat. Wizkid – MMS

Normalerweise setzt Asake auf poppige Videos, in denen immer einiges los ist. Für "MMS", sein Feature mit Afrobeats-Gigant Wizkid, nimmt der Nigerianer jetzt ein bisschen den Fuß vom Gas. Der Clip erinnert mit Sepia-Tönen und Graffitis nämlich an Block-Ästhetik aus New Yorker Rap-Videos der Goldenen Ära. Und die ganze Welt steht still – nur Asake dreht seine Runden zwischen Barbershop-Aktionen, Skate-Rampen und Schach-Sessions. Es wäre aber natürlich keine Asake-Produktion, wenn sich der Stillstand der Crowd am Ende nicht doch in eine riesige Party auflöst. Und trotzdem gibt "MMS" – anders als so viele Tracks der beiden Afrobeats-Schwergewichte – eher ein nachdenklichen Vibe mit: "Siehst du das Leben/Es geht nur ums Verstehen/Du musst verstehen, was du tust/Du brauchst eine Richtung", heißt es in den Lyrics. Erschienen ist der Track auf Asakes letztem Album "Lungu Boy", mit dem der Nigerianer demütig seine musikalischen Anfänge und die Karriere zwischen Struggle und großen Erfolgen thematisiert.