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Donna Goldn – Grape Wifey

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 20.09.2024, 10:00 Uhr

Donna Goldn singt auf Koreanisch über Trauben, Symba gibt uns einen Einblick in seine Gefühlswelt und Noga Erez prangert das digitale Zeitalter an – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Donna Goldn – Grape Wifey

Eigentlich kommt Donna Goldn aus Belgien, lebt aber mittlerweile in Korea – das heißt auch ihre Musik bedient sich an beiden Welten gleichermaßen. Die Straßen und das Leben von Seoul, aber auch in der Provinz Gyeonggi-do, wo Donna aktuell lebt, dienen als tagtägliche Inspiration. So wird auf einmal auch der Wadenkrampf im Bein, weil Donna zu lange in der Bahn ohne Sitzplatz stehen muss, zum Mittelpunkt ihrer Lyrics. Da Donna fließend Koreanisch spricht, sind ihre Texte oft auf der Sprache und vermischen sich mit Englisch. Vor allem geht es aber bei Donna ums koreanische Essen: "Essen ist etwas, mit dem sich jeder Mensch identifizieren kann. Es ist wirklich herzerwärmend", sagt sie selbst, wenn sie darüber spricht, wie gut ihre Musik auch in Korea ankommt. Passend dazu ernennt sich Donna in ihrem neuen Clip zur "Grape Wifey", für die sich alles um Trauben dreht.

Symba – Tagebuch

"Sind die Leute einfach schlecht oder mein Herz einfach zu soft?" In seinem Track "Tagebuch" gibt Symba einen ziemlich persönlichen Einblick in seine Gedankenwelt. Zwischen Homies, die zu früh gegangen sind und den Ungerechtigkeiten der Welt versucht der Berliner Rapper irgendwie sane zu bleiben – manchmal klappt es, manchmal nicht. Trotz emotionaler Tiefe bleibt Symba hier seinen bisherigen Sound-Statuten treu und ballert mit 808s um sich, während er auf den dunklen Straßen von Berlin-Kreuzberg tanzt. Ein paar Sound-Experiment gibt es in Zukunft aber doch: Während das kommende Album "Liebe & Hass" schon in Sachen Titel auf Kontraste setzt, macht Symba musikalisch was ganz Neues auf der Platte. Eine Soundprobe aus dem Titeltrack hat schon verraten, dass neben tiefen Rap-Bässen diesmal auch Gute-Laune-Indie-Gitarren zu hören sein werden.   

Noga Erez feat. Flyana Boss – Sad Generation, Happy Pictures

Mit "The Vandalist" ist Noga Erez gerade auf einem kleinen Zerstörungstripp an den Dingen, die sie am digitalen Zeitalter stören. Darunter fallen "PC People" und ihre Shitstorms, die sich oft auch gegen die israelische Sängerin richten, genauso wie der immer fröhlich und aufregend wirkende Schein der sozialen Netzwerke. Der Schluss, den Noga daraus zieht, kommt recht hart daher: "Sad Generation, Happy Pictures" – eigentlich sind alle traurig, aber die Bilder dafür umso froher. Richtige Sadstimmung kommt hier aber alleine in Sachen Musik nicht auf: Noga setzt mit dem Track auf groovige HipHop-Bässe und bekommt dabei Unterstützung vom US-HipHop-Duo Flyana Boss, die sich aus ihrem Studio in Los Angeles zuschalten, während Noga in Tel Aviv das Tanzstudio auseinandernimmt.      

Lubiana feat.Gaël Faye – Farafina Mousso

Mit ihrem neuen Track "Farafina Mousso" schreibt Lubiana einen Track für alle Frauen – die Mütter, die Schwestern, die Töchter. Spezieller noch: die Frauen Afrikas. Denn das heißt der Titel übersetzt auf Bambara, einer Mande-Sprache, die zum Beispiel in Mali oder Burkina Faso gesprochen wird. Lubiana lebt in Belgien, hat aber Wurzeln in Kamerun. Als eine der wenigen Frauen beherrscht sie die Kora. Die kommt natürlich auch im dazugehörigen Video zum Einsatz, das gleichzeitig mit traditionell afrikanischer Ästhetik die besungenen Frauen des Kontinents abbildet. Einen Beitrag leistet dazu auch Gaël Faye aus Frankreich, der mit seiner Poesie in Schrift und Gesang zu überzeugen weiß. "Farafina Mousso" bekommt durch seine Stimme nicht nur feminine Weichheit, sondern auch maskuline. Für Lubiana steckt in der Musik immer auch etwas Spirituelles: "In meiner Musik ist es mir wichtig, dass ich keine egoistischen Messages verbreite, sondern wirklich Inhalte teile, die mir etwas bedeuten."

Meute – Acamar (Frankey & Sandrino Rework)

Wenn Meute unterwegs sind, gibt es wieder spontane Performances auf Straßen und öffentlichen Plätzen. Diesmal hat es die Hamburger Combo an den Venice Beach nach Los Angeles verschlagen, wo sie mit Pauken und Trompeten "Acamar" performen. Nicht der eigene Track der Band, sondern ein Remake von Frankey & Sandrino. Die Producer aus Essen bzw. Berlin gehören mittlerweile zu den nennenswerten Vertretern der globalen Elektro-Szene und haben den Track 2021 mit ihrer gleichnamigen EP veröffentlicht. Die Deep House Nummer bekommt unter kalifornischem Sonnenschein durch Meute eine ganze neue Note verpasst: Zwar steht der elektronische Charakter des Stücks nach wie vor im Vordergrund. Saxofon, Drums und Marimba geben dem Ganzen aber ganz neue Soundkomponenten – und die Crowd ist begeistert.