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Apsilon – So leicht

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 13.09.2024, 10:00 Uhr

Apsilon schreibt ein Rap-Ballade, Tasha schafft Optimismus mit Folk-Pop, Soul und Piano-Klängen und Kit Sebastian widmen sich der Musik Indonesiens – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Apsilon – So leicht

Mittlerweile hat Apsilon sich vor allem mit den sozialkritischen Lyrics und Geschichten, die er mit seinen Songs und Clips erzählt, zu einem der maßgeblichsten Storyteller im zeitgenössischen Deutschrap entwickelt. Als nächstes droppt er eine "Rap-Ballade – oder was man auch immer dazu sagt." Darin geht es um die Liebe. Zu anderen. Und zu sich selbst. Denn obwohl die eigentlich die gleiche sein sollte, fällt es vielen Menschen schwer, vor allem Letztere zu kultivieren. "Ich will wissen, wie's sich anfühlt, wenn man sich selbst anguckt und liebt/Bei dir fällt es mir leicht, so leicht, so leicht, ich wünscht', ich hätt' das auch bei mir", sagt Apsilon in "So leicht". Damit bringt er das Bedürfnis der Menschen nach mehr Selbstliebe auf den Punkt. Wie so oft. Noch mehr Lyrics zum Relaten gibt es ab dem 04. Oktober, denn da erscheint das Debütalbum des Moabiter, "Haut wie Pelz".       

Tasha – Love's Changing

Akustischer Folk-Pop, Soul und softe Piano-Verläufe – Tasha liefert mit "Love's Changing" den perfekten Soundtrack, um den Tag zu beenden und zur Ruhe zu kommen. Da passt es auch, dass die Sängerin aus Chicago den Track ans Ende ihres Albums gepackt hat. Denn tatsächlich ist "Love"s Changing" im Schaffensprozess auch als Letztes entstanden. "Das Album handelt an vielen Stellen von Verlust. Es ist auch über die Schönheit, die auf der anderen Seite dieses Verlustes entstehen kann. Der Song fasst Wärme und Optimismus zusammen", sagt sie selbst. Genau das hört man auch raus, während das Video auf Sonnenuntergänge, Wildlife in der Großstadt und ausgelassene Freudentänzen setzt. "All This And So Much More" ist das zweite Studioalbum von Tasha und gerade erschienen, nachdem sie ein weiteres erfolgreiches Projekt zu Ende gebracht hat: Bis vor Kurzem war sie nämlich in "Illinoise" zu sehen, der Broadway-Adaption von Sufjan Stevens' Album.

Kit Sebastian – Bul Bul Bul

Bevor am 25. September das neue Album über Brainfeeder erscheint, geben Kit Sebastian aka Merve Erdem und K. Martin noch mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Platte. Auch "Bul Bul Bul" zeigt: Auf "New Internationale" stehen Retro-Sounds und -Ästhetik eindeutig im Vordergrund. Denn der Track setzt nicht nur auf poppige 70s-Vibes mit Wolkenschleier-Filter, sondern auch auf anatolischen Psych Rock aus der Epoche, wobei Gitarrenriffs und Bassverläufe den Track nach vorne bringen. Neben der türkischen Rockmusik steht bei "Bul Bul Bul" aber auch die Liebe für Gamelan im Vordergrund – der traditionellen Ensemblemusik aus Indonesien. Genauer gesagt, der javanischen, sudanesischen und balinesischen Völker, die vor allem auf Metallophone setzen.

Grupo Frontera feat. Gabito Ballesteros – Pienso En Ella

Grupo Frontera lieben es, Musik über die Liebe und den ganz großen Herzschmerz zu machen. Was sich dafür mehr als gut anbietet, sind Cumbias, also die Roots der US-mexikanischen Band aus Texas. Bei ihrer Rückkehr zu den Basics bekommen sie auf "Pienso En Ella" Unterstützung von Gabito Ballesteros, der neben Acts wie Peso Pluma und Tito Double P die Corridos Tumbados auf den weltweiten Radar gebracht hat. Er selbst hat schon mit zehn Jahren in Kinder-Mariachi-Bands angefangen und die Tradition der mexikanischen Musik verinnerlicht. Da liegt die Zusammenarbeit mit Grupo Frontera auf der Hand: zwei Schwergewichte des gerade anhaltenden Hypes um mexikanische Musik. Auch im dazugehörigen Clip geben beide Parteien alles, um rustikalen mexikanischen Flair mit den Strömungen von heute zu vereinen. Im Mai ist auch das neue Album "Jugando a que no pasa nada" von Grupo Frontera erschienen, auf dem es neben altbekannten Tunes auch viele Soundexperimente der texanischen Band zu hören gibt.

Boombeat, Cynthia Luz & Emicida – Céu

Als LGBTQ-Rapperin ist Boombeat in der brasilianischen HipHop-Szene eine Ausnahmeerscheinung. Geboren in Bauru und aufgewachsen in São Paulo begann ihre Karriere 2017 mit Quebrada Queer, einem LGBTQ-Kollektiv, das schon damals erfolgreich Festivals in Brasilien spielte. Mittlerweile ist Boombeat komplett im Alleingang unterwegs und hat erst gerade das Studioalbum "METamorFOSE" veröffentlicht. Als Galionsfigur der LGBTQ-Szene bildet sie darin die Lebensrealität und Erfahrungen von trans* Personen ab. Redet über (Selbst)Liebe, aber auch darüber, welche Erfahrungen sie zum Beispiel mit cis-Männern gemacht hat. Gleichzeitig weiß Boombeat gekonnt catchy Melodien zu vereinen – und ein krasses Line-Up. Zu hören sind darauf nämlich Namen wie Tuyo, Cynthia Luz oder Emicida. Die beiden Letzteren geben sich auch auf "Céu" die Ehre, einer empowernden Hymne, deren Clip auf den Straßen von Jardim Felicidade in São Paulo gedreht wurde.