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Lewis OfMan feat. Gabriela Richardson – Get Fly (I Wanna)

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 16.02.2024, 16:00 Uhr

Lewis OfMan grüßt alle Hippies, Black Sherif & Mabel haben "Zero" Bock auf Drama und Lismar schaltet den Flugmodus an – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Lewis OfMan feat. Gabriela Richardson – Get Fly (I Wanna)

Mit "Christal Medium Blue" hat Lewis OfMan gerade ein Album veröffentlicht, das der Hippie-Ära in vollen Zügen Tribut zollt. Psychedelische Gitarrenriffs, soulige Grooves und verträumte Synths stehen auf der Tagesordnung. Genauso wie hochgradige Indie-Features, die sich sonst von dem französischen Produzenten ihre Alben produzieren lassen. Neben Empress Of oder Camille Jansen ist auch die spanisch-amerikanische Sängerin Gabriela Richardson dabei, die mit "Verde Oscura" vor Kurzem ein neues musikalisches Lebenszeichen veröffentliche, das aus der Feder von Lewis OfMan stammt. Für "Get Fly (I Wanna)" haben sich die beiden gänzlich in 70s-Schale geworfen – Orgeltunes, Souldrums und freie Liebe stehen im Fokus, während auch der dazugehörige Clip an sonnige Zeiten in den Siebzigern erinnert.

Black Sherif & Mabel – Zero

Einfach mal "Zero" Drama – das fordern Black Sherif und Mabel. Besonders spannend ist, dass mit der Combo einer der meistgestreamten Artists aus Ghana und die aktuelle Pop-Princess aus UK, nebenbei Tochter von 90s-Ikone Neneh Cherry, zusammenkommen. Beide haben in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Black Sherif und Mabel wissen also, wovon sie sprechen, wenn nicht nur der Hype um die eigene Person, sondern auch das Drama größer wird. Was hilft? Akzeptanz und positive Vibes, nicht so viel auf die Hater:innen in den sozialen Netzwerken hören und auch nicht alles, was die globale Musikindustrie fordert, glauben. "Kunst, die wir in unserem verwundbarsten Zustand gemacht haben", schreibt Back Sherif auf Instagram.

Lismar – Modo Avión

Lismar tauscht das Studio gegen eine traumhafte Strandkulisse. Das Video zu "Modo Avión" ist mit Mic im Sand und Wellen, die an den Strand schwappen, relativ minimalistisch gehalten. Allerdings gibt die Rapperin aus der Dominikanischen Republik noch einiges an Energy dazu, wenn sie davon spricht, wie sie im letzten Jahr ihre Masken abgelegt und die Hater:innen in die Schranken gewiesen hat, indem sie den "Modo Avión", den Flugzeugmodus, eingeschaltet hat. Zwischen Selbstfindung und Widerstandfähigkeit ertönen dabei Pop- und R'n'B-Tunes mit karibischem Beigeschmack und Sunshine-Vibes. Damit tankt Lismar neue Kraft für das kommende Jahr, denn das verspricht ziemlich groß für sie zu werden, nachdem sie im letzten Jahr gleich mehrere Erfolgssingles rausgehauen hat, darunter "La Fama" und "No Me Digah Mah 2".

CKay – Is It You?

Dating im Jahr 2024 ist eine richtige Herausforderung. Deshalb versucht CKay seine Traumfrau beim Speed Dating zu finden. "Is It You?" ist dabei nicht nur die große Frage, die der Sänger aus Nigeria versucht zu beantworten, sondern auch der Titel des neuen Tracks. Dabei erwarten CKay einige Abenteuer – mal im positiven, mal im negativen Sinne. So oder so wird auf treibende Amapiano-Upbeat-Sounds getanzt. Dafür hat er sogar ein neues Genre im nigerianischen Pop mitetabliert: Emo Afrobeats. Dazu zählen neben CKay außerdem noch Vertreter:innen wie Omah Lay oder Rema. Angelehnt ist es unter anderem an den Emo Rap Hype in den USA ums Jahr 2015, das von Künstler:innen wie XXXTentacion oder Trippie Redd gepusht wurde. Dabei geht es häufig darum, sich nicht verstanden oder einsam zu fühlen. Oder wie im Fall von "Is It You?" endlich die große Liebe zu finden.         

IGUIDR – Awal

Als Rapper:in hat man es in Marokko nicht unbedingt leicht – vor allem, wenn man sich kritisch gegenüber dem Königreich äußert. Die Erfahrung mussten schon Artists wie Gnawi am eigenen Leib machen. Trotzdem hat sich in den letzten Jahren eine immer größere Rap-Community formiert, in der jetzt auch IGUIDR zuhause ist. Er selbst bezeichnet sich als Erfinder des Amazigh-Rap und hält die Fahne für die Imazighen hoch, die Natives Nordafrikas, die in Marokko nach wie vor eine Minderheit darstellen. Dabei setzt er vor allem auf Trap-Tunes, die mit traditionellen Elementen gesamplet werden. So wie in "AWAL", was übersetzt "Anfang" bedeutet und anlässlich des Yennayer, dem Neujahrsfest der Imazighen, veröffentlicht wurde. IGUIDR selbst hat die Single als zweite Auskopplung seines kommenden Mixtapes "TIFINAGH" angekündigt – benannt nach der Schrift der Imazighen.