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WDRcosmo - COSMO mit Johanna Esch
Yamê – Bécane

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 02.02.2024, 16:00 Uhr

Yamê haut einen Clip zu seiner Single "Bécane" raus, Mr. Eazi singt mit Angélique Kidjo und Jan Delay covert die Sportfreunde Stiller – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Yamê – Bécane

Schon vor acht Monaten hatte Yamê seinen Track "Bécane" beim renommierten Colors-Format vorgestellt. Jetzt hat der Track, der auf Youtube und TikTok seitdem ziemlich große Erfolge gefeiert hat, auch ein offizielles Video bekommen. Dabei ist der Pariser mit einer ganzen Gang auf Motorrädern in Kamerun unterwegs – in Douala, der größten Stadt des Landes. Denn dort liegen die Roots des französischen Rappers, der mit "ELOWI" vor wenigen Monaten sein neues Projekt veröffentlicht hat. Anders als auf den Vorgängern geht Yamê damit von klassischen All-Rap-Dingen weg und liebäugelt mit Genres wie Jazz, Chanson, Gospel, R'n'B und Sounds der afrikanischen Diaspora. Das hat zuletzt übrigens auch die Aufmerksamkeit von US-Produzenten-Größe Timbaland geweckt, der Yamê prompt auf seinem Channel pushte.

Mr. Eazi feat. Angélique Kidjo – Òròkórò

Seit über zehn Jahren ist Mr. Eazi schon im Afrobeats zuhause und gehört mittlerweile zur Speerspitze des Genres. Schwer vorstellbar also, dass der Sänger, der mit seinem Label emPawa Africa schon seit Jahren neue Talente der westafrikanischen Szene fördert, erst jetzt sein erstes Studioalbum rausgebracht hat. "Ich musste durch den Prozess gehen, meine Emotionen und Gedanken loszulassen, die tief in meinem Unterbewusstsein verankert waren", sagt er selbst über das verspätete Debüt. "The Evil Genius" wurde viel besprochen und gelobt und kommt nicht nur mit klanglichen Meisterwerken, sondern auch visuellen. Insgesamt 13 Künstler:innen haben nämlich zu jedem der Tracks ein Kunstwerk angefertigt. Ziemlich stark anzusehen sind aber auch die Videos zur Platte, eines davon ist jetzt zu "Òròkórò" erschienen, das auch die Queen der afrikanischen Musik und siebenfache Grammy-Gewinnerin Angélique Kidjo featurt.    

Jan Delay – Siehst du das genau so?

2004 haben die Sportfreunde Stiller ihren Track "Siehst du das genauso" veröffentlicht – ein Aufruf zu mehr menschlichem Miteinander, Nettigkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme. 20 Jahre später steht Jan Delay am Strand von Venice Beach und verkündet die frohe Botschaft auf einem Ska-Riddim. Denn in Zeiten von Rechtsruck und Co. ist die Message dahinter aktueller denn je. Dass Eizi Eiz sich ausgerechnet jetzt einem neuen Cover widmet, ist aber nicht nur der innenpolitischen Lage in Deutschland geschuldet, sondern auch seinem Karrierejubiläum: Anfang Mai bringt er sein Album "Forever Jan (25 Jahre Jan Delay)" raus, mit dem er auch seine Cover aus der Vergangenheit feiert – zum Beispiel "Für immer und dich" von Rio Reiser oder "Irgendwie, irgendwo…" von Nena. Als Features werden auf der kommenden Platte außerdem Udo Lindenberg, Deichkind, Trettmann oder Kool Savas vertreten sein.

Leyla McCalla – Scared To Survive

Bei Leyla McCalla dreht sich alles um persönliche Transformation und Empowerment. Dabei bedient sich die geborene New Yorkerin mit Roots in Haiti der kreolischen Kultur und den Werken großer Poet:innen und Denker:innen. Darunter zum Beispiel die afrofuturistische Denkweise von Octavia Butler oder des Abolitionisten Frederick Douglass, der für die Abschaffung der Sklaverei in den USA gekämpft hat. Auf der Single "Scaled To Survive", die jetzt zusammen mit einem Clip veröffentlicht wurde, geht es um die Beziehung, die wir zu unseren Eltern haben, besonders zu unseren Müttern. Als Grundlage dafür diente das Buch "Undrowned" von Alexis Pauline Gumbs, das die feministische Geschichte von Meeressäugern erzählt. Ein bisschen maritim kommen deshalb auch die Klänge daher, deren Gitarren und Streicher fast schon an Steel Drums erinnern, während Leyla uns mit softer Stimme die ein oder andere Weisheit mitgibt: "The truth may be thin, but it yearns for the light."

Keshavara – Tableau Vivant

Keine Zweifel: Keshavara sind ein wirkliches "Tableau Vivant", ein wandelndes Kunstwerk. Das zelebrieren die Kölner rund um Sänger Keshav Purushotham auch in ihrem neuen gleichnamigen Track. Gesungen wird auf Deutsch, Englisch, Hindi und Gibberish, getanzt auf den Tasten des Klaviers oder über den Wolken. Catchy Synth-Melodien, leichte Trommeln und groovige Bassläufe erinnern an Khruangbin, Tame Impala, Krautrock oder psychedelische Trance aus Beirut. "Die Wüste ist Bühne für des Spielers Vision", sagt die Combo darüber. Der Track ist ein Vorgeschmack darauf, wie das Album der Kölner Combo klingen wird, das für Juni angesetzt wurde.