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Davido feat. The Cavemen & Angélique Kidjo – Na Money

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 22.12.2023, 16:00 Uhr

Davido feiert mit The Cavemen & Angélique Kidjo afrikanische Opulenz, 1999 Write The Future bringen Jazz von BadBadNotGood mit BoomBap-Rap zusammen und Gaby Moreno tanzt sich durch Sevilla – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Davido feat. The Cavemen & Angélique Kidjo – Na Money

Einen nigerianischen Prinz verschlägt es nach Paris, wo er eine französische Schönheit zur Frau nimmt. Ein echtes modernes Märchen, in dem Davido die Hauptrolle spielt und sich dabei die Unterstützung von Angélique Kidjo und The Cavemen sichert. Zur Feier des Tages kommen die auch alle im majestätischen Pariser Schloss zum großen Festmahl zusammen. Und während Afrobeats und Highlife fusionieren, wird gleichzeitig afrikanische Opulenz in vollen Zügen gefeiert. "Na Money" war bereits auf Davidos vergangenem Album "Timeless" zu finden, das im März erschienen ist und bei den Grammys als Best Global Music Album nominiert war. Mit dem Clip wolle der Nigerianer seinen diesjährigen Erfolg noch mal mit einem Film zelebrieren, sagt er selbst, bevor er zum einjährigen Geburtstag der Platte zum riesigen Live-Spektakel nach Kampala einlädt.

1999 Write The Future, BadBadNotGood, Westside Gunn & Conway The Machine – Mint Chocolate

Wie viele Künstler:innen können an einem Track arbeiten? Die Frage versucht das neue Kollektiv 1999 Write The Future mit ihrem neuen Projekt auszutesten. Der Kunstverband ist quasi ein Subkollektiv von 88Rising, Label bzw. Medienfirma, die von Rich Brian gegründet wurde, um vor allem US-asiatische Artists zu pushen. Für "Mint Chocolate" hat das Kollektiv gleich drei Größen der internationalen Musikszene akquiriert: Die New-Jazz-Professoren BadBadNotGood aus Kanada und die beiden Rapper und Geschwister Westside Gunn und Conway The Machine, die die Aushängeschilder und Gründer des HipHop-Labels Griselda Records aus Buffalo sind. Wer bei all dem Namedropping ein musikalisches Durcheinander erwartet, hat weit gefehlt. "Mint Chocolate" ist ein BoomBap-Track mit Jazz-Anleihen und schießenden Lyrics geworden, der außerdem an alte Highschool-Tage erinnert. In einem kalifornischen Vorort tritt nämlich eine Schülerband mit dem Namen Ryan And The Destroyers beim alljährlichen Talentwettbewerb auf.    

Gaby Moreno – Dance The Night Away

Für Gaby Morenos Album "X Mí (Vol. I)" gab es in diesem Jahr ziemlich viel Applaus. Sogar als bestes Latin Pop Album war sie bei den Grammys nominiert. Als Best Traditional Tropical Album gab es einen Latin Grammy. Dennoch ruht sich die Sängerin aus Guatemala, die mittlerweile in Los Angeles lebt, nicht auf ihren hart verdienten Lorbeeren aus, sondern kündigt kurz vor Jahresende schon das nächste Projekt an. "Dusk" erscheint am 16. Februar und "Dance The Night Away" ist ein erster Vorgeschmack darauf. Dabei gibt es gewohnt jazzigen Pop, diesmal wieder mit Lyrics auf Englisch und viel Nostalgie. Das Video zum Clip wurde nämlich in Sevilla gedreht und zeigt das warme Licht der Stadt und freudige Tänze in 50s-Retro-Optik. Gaby, eine Sängerin, die ihr Geld mit Straßenmusik verdient, trifft dort auf Samuel, einen kubanischen Stepptänzer, der genauso neu und einsam in der Stadt ist wie sie.  

Rema – DND

Wenn die Meinungen und Kritik von außen zu viel werden, gibt es für Rema nur noch eine Option: Die Hater auf "DND" schalten. "DND" steht "Do Not Disturb", also "Bitte nicht stören" – schon gar nicht, wenn sich der Sänger aus Benin City gerade auf seinem absoluten Höhenflug befindet. Mittlerweile gehört Rema nämlich zur Topriege der nigerianischen Musiker:innen. Mit seinem Track "Calm Down" in der Version mit US-Popstar Selena Gomez ist er nämlich in diesem Jahr zum ersten Afrobeats-Artist geworden, der eine Milliarde Streams auf Spotify erreicht hat. Im Oktober ist außerdem seine EP "Ravage" erschienen, mit der er nicht nur seinen neuen Sound, sondern auch die großen Erfolge reflektiert. "Mit diesem Projekt verbinde ich mich mit meinem inneren Feuer, meiner inneren Wut. Es ist wie ein Ausbruch, den ich zu viel lange in mir drin gehalten habe", sagt er selbst. Das sei aber nicht geprägt von Negativem, sondern von Ansporn, Leidenschaft und Bestimmung. Auch im Clip zu "DND" ist das zu erkennen, wenn Rema etwa vor der Polizei auf der Flucht ist oder als Gangsta im 20s-Look Lektionen erteilt.

Tice – Ohnegleichen

Zum Jahresende richtet Tice noch ein paar schöne und aufmunternde Worte an ihre Fans: "Auf dass du mit offenen Augen die Wahrheit verstehst/Du bist, so wie du bist, völlig ok", singt die Rapperin aus Düsseldorf mit eindringlicher Stimme, während sie musikalisch nur von Klavier und leichten Synths begleitet wird. Dazu gibt es Bilder aus ihrer Heimat Düsseldorf – mal aus der Luft, mal steht Tice auf einer Brücke und schaut bedacht auf die Skyline und das Wasser. "Ohnegleichen" ist dabei nicht nur der Titel des Tracks, sondern auch der EP, die jetzt erschienen ist. "Ein Alleinstellungsmerkmal in einer männerdominierten Szene", sagt Tice selbst darüber. Auf dem neuen Projekt bringt sie emotionale Tiefe und harte Punchlines zusammen, es wird getanzt, aber auch viel nachgedacht. Hauptsache Straßenrap mit Seele – denn das ist das, wofür Tice mit ihrer Musik stehen will.