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OG Keemo feat. Levin Liam – Bee Gees

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 08.12.2023, 16:00 Uhr

OG Keemo und Levin Liam sind iconic wie die "Bee Gees", Sampha scheitert am Zeitreisen und Cruel Santino hat Liebe für die "Trenches" – das sind unsere fünf Songs der Woche!

OG Keemo feat. Levin Liam – Bee Gees

Immos, Dollars und fliegen wie bei Marvel – das will nicht nur Nina Chuba, sondern auch OG Keemo und Levin Liam. Die deutschen "Bee Gees" samplen mit der gleichnamigen Single ihre Künstlerkollegin und stellen fest: Sie sind bereits "iconic" wie die australische Pop-Gruppe, haben aber keinen Bock auf Labelstress und Promoporn. "Heute laden die mich ein und damals braucht' ich einen Dietrich", rappt Keemo. Erfolg ja, sell-out nein. Dabei teilen der Rapper aus Mannheim und der Sänger und Schauspieler aus Hamburg ordentlich aus – aber auf gewohnt lässige Art und Weise. Anfang Januar erscheint das neue Mixtape von OG Keemo, auf dem auch die Zusammenarbeit mit Levin sein wird. "Fieber" wird standardmäßig von Haus- und Hofproduzent Funkvater Frank produziert und verspricht ein Flex-Gewitter mit Hitpotenzial zu werden.

Sampha – Can't Go Back

Mit seinem neuen Album "Lahai" hatte Sampha nicht nur seine Wurzeln, sondern auch Beziehungen in den Fokus gestellt. Sechs Jahre nach seinem Debütalbum "Process" hat sich einiges verändert. Er ist jetzt Vater und reflektiert darüber, wie er viel erreicht und schließlich seinen Twin gefunden hat. Auch auf "Can't Go Back" ist der Stolz, den die Familie mit sich bringt, deutlich zu hören. Als echter Wissenschaftsnerd ist der Song inspiriert vom Zeitreisen. Afrofuturistisch sind dabei aber nicht nur die Lyrics, sondern auch Video und Sounds. Zwischen All-Phänomenen wie der Mondfinsternis kommen Vögelschwärme und verzerrte Motive in dem Schwarz-Weiß-Video vor, während Sampha versucht, nicht der Vergangenheit nachzujagen oder Dinge zu bereuen: "Diesen Song zu schreiben, war Teil davon, zu lernen, mir selbst zu vergeben und zu sagen: Es ist ok, jetzt zu beginnen."

Cruel Santino feat. S-smart – FTR

Indie-Pop, Alternative, Electronica, Afrobeats und Rap – darauf setzt Cruel Santino mit seiner neuen EP "Cincinnati Pumpin!". Im Laufe seiner Karriere hat sich der Nigerianer einfach einmal quer durch alle Genres experimentiert – mit Erfolg. Denn wie krass der Sound nach vorne preschen kann, zeigt die auf dem Mixtape enthaltene Single "FTR", die an UK-Club-Sounds erinnert und dementsprechend wie gemacht für den Dancefloor ist. Drill-Bässe und bouncy Synths machen die Nummer zum absoluten Uptempo-Liebling und bestgewählten EP-Finale, während es auf dem Rest der EP auch mal um die Love Interest geht und wie diese erobert werden kann. Auf "FTR" steht aber nicht nur das Tempo im Vordergrund, sondern auch die Liebe für die "Trenches", die Areas in Lagos, in denen sozial schwächer gestellte Menschen leben. Denn trotz des Erfolgs und Hypes liebt Cruel seine Roots und wird von diesen nach wie vor zurückgeliebt.

Hans Nieswandt feat. Isabelle Pabst – Nature Boy

Schon im März war das aktuelle Album "Flower Hans" von Hans Nieswandt erschienen, mit dem der Produzent aus Köln, der mittlerweile in Seoul lebt, die Hippie-Ära fit für den Dancefloor gemacht hat. Alles fing damit an, dass Nieswandt, der ein Faible für Hippie-Musik hat, seine Lieblinge nie in DJ-Sets spielen konnte. Durch Edits und Remakes konnte er seine beiden Leidenschaften schließlich zusammenbringen. Rein rechtlich gesehen, aber nicht einfach. Deshalb hat der Produzent die Tracks von befreundeten Musiker:innen neu covern lassen. Eine davon ist Isabelle Pabst, Sängerin aus Köln mit Roots in Kroatien. Das Ende vom Lied: "Nature Boy", das im Original als Jazz-Blaupause von Nat King Cole entstanden ist, erstrahlt jetzt im Disco-Gewand mit zartem Gesang – und einem Video, das das ganze "Flower Hans"-Projekt auf die nächste Stufe hebt.

Cubita – Cabo Verde

Auch wenn die Roots von Cubita eigentlich in Angola liegen, veröffentlicht die Portugiesin jetzt eine lusophone Liebeserklärung an "Cabo Verde". Der gleichnamige Track spielt darauf an, dass sie mit ihrer Love Interest auf das Inselarchipel im Nordwesten Afrikas verschwinden will. Dabei setzt sie auf smoothe Kizomba-Rhythmen, die mit Pop und R'n'B angereichert werden – eine Fusion, mit der Cubita sich in den letzten Jahren eine beachtliche Fanbase erspielt hat. Dementsprechend erfolgreich geht auch das Jahr 2023 für sie zu Ende, denn gerade ist die neue EP "Museo" erschienen. "Museo" deshalb, weil sie mit den vier Tracks eine Art Gefühlscollage geschaffen hat: "Alle Songs des Projekts gehören Geschichten aus meiner Vergangenheit an, so dass sie am Ende in einem Museum der Gefühle gebündelt sind."