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Das Wüsten Festival Burning Man versinkt im Schlamm - Regenbogen über dem Festivalgelände

Global Pop News 04.09.2023

Burning Man-Festival geht baden

Stand: 04.09.2023, 15:37 Uhr

Wüsten-Festival versinkt im Schlamm | US-Rapper entwickelt KI Text-FX | Rapper unterstützen Militär im Niger | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Lukasz Tomaszewski

Statt Sonnenschein nur Regen: Wegen starker Regenfälle stecken gerade 70.000 Menschen auf dem "Burning Man"-Festival in Nevada im Schlamm fest. Sogar einer der Main Acts, Produzent und DJ Diplo hat fluchtartig das Gelände verlassen. Er hat dazu ein Video in seiner Insta-Story gepostet. Er sei sechs Meilen gemeinsam mit Entertainer Chris Rock durch den Schlamm gewatet, bis sie von einem Fan mit einem Pick-up-Truck mitgenommen wurden. Damit haben die beiden noch Glück gehabt. Denn die lokalen Behörden haben den Notstand ausgerufen. Am Freitagabend gab es derart starke Regenfälle, dass der Boden völlig aufgeweicht ist: Zu einer Art Lehm-Matsch.

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 Die Besucher dürfen gerade weder rein noch raus

Eigentlich geht das Festival heute zu Ende. Aber bis alle das Gelände verlassen haben, werden wohl noch ein paar Tage vergehen. Es gilt ein Fahrverbot für die 70 Tausend "Burners"-so nennen sich die Besucher. Die Behörden haben erstmal angeordnet, dass die Festivalbesucher ihr Essen und Wasser rationieren sollen und das Benzin aufsparen sollen. Für die kommenden Tage ist noch mehr Regen angekündigt.

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Das ist ein völlig unerwartetes Szenario. Eigentlich ist es beim Burning Man brütend heiß. Normalerweise müssen sich die Besucher vor der Sonne und dem Wüstenstaub schützen. Nicht so in diesem Jahr. Im Netz kursieren Bilder von Burners, die knöcheltief im Matsch waten und in riesigen Pfützen baden gehen. Das Burning Man gehört zu den berühmtesten Festivals der Welt. Für das Event werden auch ein temporäres Krankenhaus und ein Flughafen errichtet. den Flughafen hatten die Veranstalter am Samstag geschlossen. Die Polizei untersucht außerdem einen Todesfall auf dem Festival, Details sind nicht bekannt gegeben worden.

US-Rapper entwickelt KI Text-FX

Künstliche Intelligenz (KI) wird immer häufiger in der Musik eingesetzt. Jetzt hat der US-Rapper Lupe Fiasco zusammen mit Google eine KI für Rapper entwickelt.Text-FX heißt die neue Anwendung.  Lupe Fiasco rappt seit 20 Jahren. Aber er interessiert sich auch schon immer für neue Technologien. Das sei ein Teil der DNA von Rap-Musik, erklärt er.

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"Rap was born out of technology. It wouldn’t exist, if it wasn’t for these technological advancements" Lupe Fiasco

Laut Lupe Fiasco war Rap schon immer eine Kunstform, die auf modernen technologischen Entwicklungen aufgebaut war: Turntables, Mikrofone, Sampler etc. Text-FX ist eine Weiterentwicklung davon. Ganz wichtig: Die KI soll keine neue Rap-Texte schreiben. Sondern man sollte das Programm nutzen, um die eigenen Texte besser zu machen. Text -FX verfügt über zehn Modi, die beim kreativen Texten helfen sollen, Synonyme zu finden. Wenn wir also ein Wort in die Anwendung tippen, dann bekommen wir nicht nur Wörter, die sich darauf reimen. Sondern das Wort an sich wird vom Klang und der Bedeutung in die einzelnen Bausteine und Silben aufgespalten. Die Entwickler von Google nennen das "Universum der Möglichkeiten".

Beim Wort "Goldfisch" wird vorgeschlagen, über ein Aquarium, also die Lebenswelt von Fischen, zu schreiben. Dazu kommen die klanglichen, also die phonetischen Möglichkeiten. So werden auch Phrasen vorgeschlagen, die doppeldeutig sein können. Wenn wir das englische Wort "Expressway" eingeben. Dann bekommen wir den chinesischen Begriff "Wu Wei", oder das Wort "weight" für Gewicht präsentiert.

Rapper unterstützen Militär im Niger

 Wir berichten oft darüber, dass Global Pop Stars sich gegen Diktatoren und Despoten stark machen. Im Niger ist jetzt das Gegenteil der Fall: Im Song "Niger Guida" unterstützt die Rap-Gruppe MDM die Militärs. Die hatten den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum Ende Juli weggeputscht.

Das Rap-Duo MDM singt im neuen Song: "Niger ist unsere Heimat, wer auch immer versucht, uns anzugreifen, muss mit den Konsequenzen rechnen: Wir haben keine Angst vor dem Tod." Damit spielen sie auf die Reaktionen der afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS an. Die hatte ja nach dem Putsch Wirtschaftssanktionen gegen die Putschisten verhängt und sogar mit militärischen Konsequenzen gedroht.
Das Video zum Song wurde in der Hauptstadt Niamey aufgenommen, bei einer Demo, die die neue Militärführung unterstützen wollte. Daher stimmt auch die Szenerie: Die beiden Rapper mit Nationalfahne um die Schultern. Die Demonstrierenden mit Transparenten gegen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich. Außerdem sind natürlich viele Militärs im Bild. Das Video wird jetzt auch im Staatssender "Tele-Sahel" ausgestrahlt.

In einem Statement sagen die Rapper: "Die Demokratie in Niger war bereits verschwunden. Wir wollen neue Formen der Regierungsführung." MDM sind da übrigens nicht allein. Es tauchen gerade immer mehr solcher Pro-Militär-Rap-Videos auf. In einem heißt es, die Soldaten seien so schnell wie Antilopen. In einem anderen rasen Pickup-Trucks durch die Wüste, um Kriminelle abzufangen. Männer in Uniform werden für ihre angebliche "Stärke, Weisheit, Intelligenz" lobt.

Begeisterung für das Militär im Niger

Die New York Times, die dem Phänomen nachgeht, hat unterschiedliche Erklärungen, warum junge Rapper gerade das Militär unterstützen. Musiker in Niger stehen in der langen Tradition der Griots. Also Erzähler, die durchs Land ziehen und auch die Mächtigen preisen. Eine andere Erklärung ist, dass die letzten Regierungen zwar demokratisch gewählt waren, aber Hunger, Gewalt und Korruption prägten das Leben der Menschen im Niger. Vom Militär erhoffen sie sich eine Politik der starken Hand und Wandel.