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Winston McAnuff & Fixi

Winston McAnuff & Fixi

Stand: 04.01.2019, 15:51 Uhr

Predigerlegende aus Jamaika trifft Akkordeon-Zauberer aus Paris. Klingt wie ein Traumgebilde? Ist auch traumhaft, denn hier scheinen sich zwei gefunden zu haben, die auf dem Papier so gar nicht zusammenpassen wollen.

Winston McAnuff, der halbmythische Preacher wurde über seine Heimatinsel hinaus schon Ende der 1970er bekannt, als begnadeter, seelenvoller Sänger aus einer Familie von Gospelmusikern. Nach drei erfolgreichen LPs verschwand er weitestgehend in der Versenkung, bis er Anfang des neuen Millenniums vom französischen Label Makasound wiederentdeckt wurde. Seitdem kreiert der Mann mit der feurigen Gießkannenstimme einen spannenden Sound zwischen Reggae, Rock, HipHop und Funk. Und er schaltet immer wieder in ein akustisches Setting zurück, um seine poetische Kraft zu entfalten.

Aus einer ganz anderen Ecke kommt François-Xavier Bossard alias Fixi. Doch der Akkordeonist der Band Java, dieser turbulenten Musette-Rap-Combo erweist sich als genialer Partner: Auf den Tasten antwortet der Mann, auf den auch ein Tony Allen große Stücke hält, einfallsreich auf McAnuffs spirituell inspirierte Verse, kreuzt Musette und den Maloya-Rhythms der Insel La Réunion, liefert sich mit ihm auch an Piano und Melodica zündende Dialoge. Nach ihrem noch etwas rootsigeren Debüt ziehen McAnuff und Fixi auf „Big Brothers“ alle Register des modernen Global Pop: Es geht quer von Salsa über Dub bis HipHop, vom Walzer bis zum Gospel. Und über all dem steht die Vision einer Brüderlichkeit, die auch im Zeitalter der großen Flüchtlingswellen und digitalen Datenkraken unantastbar bleiben sollte.