Tagesgeldkonto: So finden Sparer die besten Zinsen

Stand: 15.06.2023, 17:33 Uhr

Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank den Leitzins ein weiteres Mal angehoben – auf jetzt 4,0 Prozent. Für Sparer kann das beim Tagesgeldkonto steigende Zinsen fürs gesparte Geld bedeuten. Allerdings nur, wenn sie die Angebote vergleichen.

Von Jörg Sauerwein

Bei den Zinsen auf Tagesgeldkonten liegen Banken mit ihren Angeboten weit auseinander. Das hat das Vergleichsportal Verivox gerade erst wieder festgestellt. Während einige Banken inzwischen durchaus mehr als drei Prozent Zinsen pro Jahr zahlen, gibt es zum Beispiel bei einem Viertel der örtlichen Sparkassen und Volksbanken nach Angaben von Verivox so gut wie gar nichts für das Guthaben bei der Bank.

"Die Unterschiede bei den Zinsen sind riesig" Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur Finanztip
Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur "Finanztip" | Bildquelle: WDR / picture alliance / ZB

Der Vergleich beim Tagesgeld, das viele Sparer als flexible Reserve zum Beispiel für einen größeren Urlaub oder eine unvorhergesehene Autoreparatur nutzen, lohnt sich, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Zeitschrift "Finanztip". Wer zum Beispiel 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto "parkt", bekommt je nach Bank nur einen Euro Zinsen oder aber auch 300 Euro. Das reicht zwar nicht aus, um die aktuelle Inflation vollständig auszugleichen, aber "dieses Geld müssen sie sich nicht entgehen lassen", rät der Finanzfachmann.

Vergleichsportale geben Orientierung

Bei der Entscheidung für ein Tagesgeldkonto lohnt sich der Blick in die verschiedenen Vergleichsportale. Anbieter wie zum Beispiel Verivox, Check24, Biallo oder Finanztip listen dabei die unterschiedlichen Zinsen und weiteren Konditionen für das gesparte Geld auf.

Achtung beim Kleingedruckten

Dabei empfiehlt es sich, einen genaueren Blick auf die versprochenen Zinsen bei den einzelnen Banken zu werfen. "Manche von denen zahlen die drei Prozent nur für sechs Monate und dann im Anschluss sagen sie anderthalb Prozent", nennt Finanzexperte Tenhagen als typisches Beispiel. In anderen Fällen bekommen nur Neukunden den höchsten Zinssatz, der nicht eben nicht automatisch auch für Bestandskunden gilt.

Eröffnung von Konto in wenigen Minuten

Deshalb kann es auch sinnvoll sein, mit seinem Tagesgeldkonto zu einer anderen Bank "umzuziehen". Die Eröffnung eines Kontos oder auch ein Wechsel zu einer anderen Bank sei nicht aufwändig, sagt Tenhagen. Bei den meisten Banken ist das inzwischen online und in wenigen Minuten möglich - und in der Regel sind Tagesgeldkonten auch kostenlos. Zur nötigen Identifizierung dient dabei meist entweder eine Videoschalte oder das Postident-Verfahren.

An Freistellungsauftrag denken

Auf die Zinsen, die man zum Beispiel beim Tagesgeldkonto erhält, führt eine Bank normalerweise automatisch Steuern ab. Es sei denn, man hat der Bank einen entsprechenden Freistellungsauftrag erteilt. Deshalb sollte man zum Beispiel beim Wechsel eines Tagesgeldkontos zu einer anderen Bank auch prüfen, ob und bei welchem Geldhaus man einen Freistellungsauftrag erteilt hat - und diesen gegebenenfalls ändern.