Die Wolkenbrüche seien "nicht ganz so intensiv" gewesen, sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt mit Blick auf die vergangene Nacht: "Trotzdem sind örtlich im Hochsauerlandkreis und in den Kreisen Herford und Gütersloh mehr als 90 l/m² Regen gefallen."
Seit Dienstag seien in den Gewittern über NRW insgesamt 129.780 Blitze verzeichnet worden, davon etwa 80.000 Einschläge am Boden und circa 49.000 in den Wolken.
Unwetterwarnungen für OWL und Sauerland
Für Teile von Ostwestfalen-Lippe hatte es am Abend eine amtliche Unwetterwarnung vor Gewittern, heftigem Starkregen und Sturmböen gegeben. In Bad Salzuflen, Leopoldshöhe und Bielefeld musste die Feuerwehr immer wieder ausrücken, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen.
Zuvor waren schon Unwetterwarnungen für Teile des Sauerlandes ausgesprochen worden, die nach kurzer Zeit wieder aufgehoben wurden. Rund um Duisburg und im Ruhrgebiet gab es laut Feuerwehr gestern Abend nahezu keine wetterbedingten Einsätze mehr.
Lkw-Unfall auf A2 wegen Aquaplanings
Auf der A2 zwischen Vlotho und Bad Oeynhausen geriet am späten Abend ein Lkw auf regennasser Fahrbahn ins Schlingern, kollidierte mit einem Transporter und stürzte von einer Brücke auf eine darunterliegende Straße.
Der Lkw-Fahrer und sein Beifahrer wurden schwer verletzt. Die A2 war in Fahrtrichtung Hannover wegen der Bergungsarbeiten stundenlang gesperrt.
Volle Keller, überflutete Autobahnen nach Unwetter am Dienstag
Für NRW war es der zweite Tag mit Unwettern in Folge. Nach großer Hitze und Hitzewarnung - mit bis zu 36,2 Grad in Ennigerloh-Ostenfeld (Kreis Warendorf) - war schon am Dienstag eine große Gewitterfront mit Regen und Hagel übers Land gezogen. Sie setzte in vielen Städten Straßen unter Wasser.
Unterführungen und Keller liefen voll, Bäume stürzten um. Besonders betroffen waren unter anderem Duisburg und der Niederrhein, das Münsterland, der Rhein-Erft-Kreis.
Darum ist die Vorhersage von Gewittern und Starkregen so schwierig
Aktuell sei die Vorhersage von Gewittern und Starkregen ein sehr schwieriges Geschäft, sagt WDR-Meteorologe Vogt. Denn im Augenblick stehe NRW unter dem Einfluss von eher kleinräumigen meteorologischen Prozessen, die durch die gängigen Wettermodelle nicht genau oder nicht schnell genug erfasst werden können.
Fest steht aber: Heute soll sich das Wetter beruhigen. "Wenn sich die Hochnebelfelder und der Dunst zwischen Niederrhein, Münsterland und Weser aufgelöst haben, gibt es einen freundlichen Mix aus Sonne und Wolken", so Vogt. Die Temperaturen pendeln sich bei 24 bis 29 Grad ein.
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- WDR-Reporter vor Ort
- Deutscher Wetterdienst
- Nachrichtenagentur dpa/lnw
- Website des Flughafens Düsseldorf
- Website Köln Bonn Airport