In der Nacht zum Montag setzte der Regen ein, der Straßen und Gehwege auf gefrorenem Untergrund in spiegelglatte Eisflächen verwandelte.
Allein in Ostwestfalen-Lippe gingen bis 7 Uhr morgens rund 300 Notrufe bei den Leitstellen ein.
Mehrere Verletzte nach Unfällen
Im ganzen Land kam es zu Glatteisunfällen. Die meisten verliefen glücklicherweise glimpflich, aber es kamen auch Menschen zu Schaden. Im Kreis Soest forderte ein Frontalzusammenstoß auf spiegelglatter Straße eine Schwerverletzte.
Auch bei Münster wurde ein Mann schwer verletzt, als er mit seinem Fahrzeug von der glatten Straße abkam und gegen einen Baum prallte.
In Meinerzhagen kippte ein Streufahrzeug um - der Fahrer kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Ein Kran musste das Fahrzeug wieder aufstellen.
Glatteis-Lage entspannt sich
Jürgen Vogt vom WDR-Wetterstudio erklärte am Mittag, dass die Glättegefahr im Flachland weitgehend nachgelassen habe. Vom Münsterland über weite Teile des Ruhrgebiets, den Niederrhein bis ins Rheinland habe sich die Warmluft am Boden durchgesetzt.
Im Glatteis-Ticker können Sie aktuelle Meldungen vom Vormittag nachlesen
11.46 Uhr: Im Bergischen Land hat es insgesamt seit der Nacht etwa 200 Glatteisunfälle gegeben. Die meisten laut Polizei in Solingen und Wuppertal. Der Schaden wird auf über 400.000 Euro geschätzt. Fast immer gab es nur Blechschäden.
In Solingen aber ist eine 28-jährige Frau verletzt worden. In einem Wohngebiet waren mehrere Autos ineinander gerutscht. Als sich die Frau den Schaden anschauen wollte, geriet ein weiterer Wagen ins Rutschen und verletzte sie am Bein. Durch das Glatteis ist zum Beispiel im Oberbergischen der Busverkehr teilweise zusammengebrochen. Die Straßen waren nicht befahrbar und jeder zweite Busfahrer schaffte es nicht pünktlich zur Arbeit, sagt die Leitstelle. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, es gibt aber noch einige Verspätungen.
Unterricht teilweise online
11.28 Uhr: Eine erste Bilanz nach dem Glatteismorgen zieht das WDR-Studio Siegen zur Situation an den Schulen: Wegen des Glatteises fällt vielerorts der Schulunterricht aus - vor allem in Siegen-Wittgenstein, im Kreis Olpe und im östlichen Hochsauerland. Notbetreuungen sind aber immer eingerichtet. Die meisten Eltern haben ihre Kinder erst gar nicht los geschickt bei dem Wetter. Die Schulbusse konnten nicht fahren.
In der Bertha-von Suttner-Gesamtschule in Siegen waren nur zwei Schüler angekommen. Im Gymnasium in Marsberg kein einziger. Die Schulen hatten sich heute morgen dazu entschieden, den Präsenzunterricht abzusagen und auf der Homepage oder per E-Mail informiert. Das heißt aber nicht, dass alle Schüler frei haben. Am Gymnasium in Wilnsdorf beispielsweise findet der Unterricht online statt. In Lüdenscheid, Iserlohn und Arnsberg dagegen läuft der Schulbetrieb ganz normal.
10.00 Uhr: Aus dem WDR-Wetterstudio kommt langsam Entwarnung in Sachen Glatteis. Jürgen Vogt erklärt, dass die Glättegefahr im Flachland weitgehend nachgelassen hat. Vom Münsterland über weite Teile des Ruhrgebiets, den Niederrhein bis ins Rheinland hat sich die Warmluft am Boden durchgesetzt.
In weiten Teilen Ostwestfalen-Lippes, Südwestfalens und bis ins Bergische Land bleibt es erst verbreitet, ab Mittag örtlich noch bei Eisglätte. Hier fällt anfangs teils auch noch etwas leichter Eisregen. Der meist leichte Nieselregen wird im Laufe des Nachmittags und Abends langsam nachlassen. Während sich die Lage in NRW also langsam entspannt, bleibt die Unwetterlage für große Teile Nord-, Mittel- und Ostdeutschlands bis zum Abend bestehen.
9.30 Uhr: Die amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Glatteis bleibt für den Hochsauerlandkreis und den Kreis Siegen-Wittgenstein bis 11 Uhr bestehen.
9.07 Uhr: In Dortmund war es zwar glatt, aber glücklicherweise ist nicht so viel passiert. Es gab 20 Glatteisunfälle, die meisten nur mit Blechschäden. Der Eisregen aus der vergangenen Nacht hat in der Region kaum für Probleme im Straßenverkehr gesorgt.
Im Dortmunder Westen rutschte ein Kleinwagen in einen Graben. Probleme bekam dann auch der Abschleppwagen. Erst ein zufällig vorbeikommender Winterdienst konnte mit etwas Salz aushelfen, und der Wagen wurde aus dem Graben gehoben. Inzwischen hat der Deutsche Wetterdienst die Glatteis-Warnung für das östliche Ruhrgebiet aufgehoben.
8.26 Uhr: Im Kreis Recklinghausen zählte die Polizei am frühen Morgen um die 50 Unfälle, im Rhein Kreis Neuss bisher 23 und in Düsseldorf 70. Unter anderem in Mülheim, Oberhausen, im Kreis Kleve und im Kreis Recklinghausen verletzten sich mehrere Menschen leicht - zum Beispiel weil sie mit dem Fahrrad wegrutschten.
Bahn kämpft gegen vereiste Bahnsteige
8.13 Uhr: Auch die Bahn kämpft offenbar mit dem eisigen Wetter: Viele Bahnsteige seien derzeit vereist, heißt es auf Twitter. Räum-Mitarbeiter seien zwar unterwegs, trotzdem die Warnung: Vorsichtig sein beim Ein- und Aussteigen.
In Hessen waren heute morgen Strecken zeitweise gesperrt, vor allem Richtung Frankfurt. Die Sperrungen sind aber mittlerweile wieder aufgehoben.
8.07 Uhr: Nach einer Nacht mit Blitzeis und einigen Unfällen ist die Situation heute früh auf Straße und Schiene nach Angabe des WDR-Verkehrsstudios entspannter als erwartet. Trotz örtlich bis 11 Uhr verlängerter Warnung des DWD seien Auswirkungen auf den gestreuten oder geräumten Autobahnen und Bundesstraßen kaum bemerkbar.
Wetter-Entspannung im Lauf des Vormittags
7.40 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung erneut aktualisiert. Sie gilt nun bis 11 Uhr: In Teilen NRWs tritt Glatteis durch gefrierenden Regen auf. Im Laufe des Vormittags entspannt sich die Glatteissituation. Es kommt zu Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr.
7.30 Uhr: In Ostwestfalen-Lippe sind bis 7 Uhr fast 300 Notrufe bei den Leitstellen eingegangen. Einige Schulen bleiben heute geschlossen, vor allem im Kreis Höxter. In Bielefeld ist der Busfahrplan von Mobiel offiziell außer Kraft gesetzt. Wegen des Eisregens konnten viele Fahrerinnen und Fahrer nicht zur Arbeit erscheinen. Wo Fahrten stattfinden, geht es nur langsam voran. Besonders die Außenbezirke sind betroffen, in der Stadt läuft alles weitestgehend.
Ein Schwerverletzter im Kreis Soest
7.22 Uhr: Im Kreis Soest hat es nach einem Frontalzusammenstoß auf spiegelglatter Straße einen Schwerverletzten gegeben. In Meinerzhagen ist ein Streufahrzeug umgekippt. Der Fahrer kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Ein Kran musste das Fahrzeug wieder aufstellen.
Ansonsten gibt es bis jetzt mehrere Leichtverletzte. In Siegen musste die Feuerwehr über 20 Einsätze wegen verletzter Fußgänger fahren.
Chaotisch ist die Lage im südlichen Märkischen Kreis, vor allem in Meinerzhagen, Halver und Lüdenscheid. Die meisten Unfälle bis jetzt im Hochsauerland Kreis in und um Brilon, Marsberg und Medebach. In Olpe-Wenden wird gerade ein Lkw aus einem Graben geborgen.
Auf Radwegen ist Vorsicht geboten
7.00 Uhr: Vormittags ist in weiten Teilen Ostwestfalens, Südwestfalens und im Bergischen noch mit Glätte zu rechnen, so WDR-Meteorologe Jürgen Vogt. Und auch wenn vielerorts die Hauptstraßen gut gestreut seien, sei besonders auf den Radwegen noch große Vorsicht geboten.
6.50 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung für NRW in einigen Teilen des Landes bereits aufgehoben, gewarnt wird dort noch vor "markantem Wetter". In anderen Teilen gilt die Unwetterwarnung noch bis 10 bzw. 11 Uhr, zum Beispiel im Oberbergischen Kreis.
6.40 Uhr: Bis gegen 6.30 Uhr gab es im Bergischen Land bereits mehr als 100 Unfälle. Verletzt wurde zum Glück noch niemand. Schwerpunkt war vor allem Solingen. Hier kam die Polizei in der Nacht teilweise gar nicht zu den Unfallstellen, weil es so glatt war. Seit der Nacht wird gestreut.
Mittlerweile fahren in Solingen alle Busse, teilweise mit Verspätungen, wie die Stadtwerke sagen. Im Oberbergischen dagegen gibt es viele Ausfälle, weil bis 6 Uhr nicht mal jeder zweite Busfahrer zum Dienst erschienen war. In Morsbach und Waldbröl bleiben heute alle Schulen geschlossen. In anderen Städten können Eltern selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder schicken.
6.32 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung für Teile Westfalens aktualisiert. Sie gilt nun bis 9 Uhr für die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn, Soest, sowie die Stadt Bielefeld
Notrufe nach Glätteunfällen im Minutentakt in Ostwestfalen-Lippe
6.10 Uhr: Gegen zwei Uhr ging es in Ostwestfalen-Lippe mit dem Regen los. Die Straßen wurden allmählich spiegelglatt. Seit fünf Uhr gehen bei der Polizei im sprichwörtlichen Minutentakt Unfallnotrufe ein.
Fast immer sind es nur Blechschäden, in Minden stürzte ein Radfahrer schwer. Auch für Fußgänger kann es richtig gefährlich werden - vor allem auf Nebenstraßen. Da sind die Streudienste oft noch nicht gewesen. Die B64 musste wegen eines querliegenden Lkws zwischen Delbrück und Paderborn voll gesperrt werden.
6.00 Uhr: Am frühen Morgen kommen die ersten Unfallmeldungen aus dem Land. Rund um Aachen gab es vor allem gegen Mitternacht etwa 20 Einsätze der Polizei, im Münsterland zur gleichen Zeit etwa 70. Auch Düsseldorf meldet Glätte, vor allem auf den Seitenstraßen.
In Neuss hat es laut Polizei bereits über 20 Glatteisunfälle mit einem Sachschaden von 120.000 Euro gegeben. In Ostwestfalen-Lippe gab es am Morgen bereits mehr als 100 Unfälle.
22.00 Uhr: Einige Kommunen haben schon am Sonntagabend bekannt gegeben, dass die Schulen und Kitas aufgrund der Glätte geschlossen bleiben. So zum Beispiel in Düsseldorf, wo es nur eine Notbetreuung gibt. Auch in Waldbröl, Morsbach und Ruppichteroth im Bergischen Land fällt der Unterricht aus.