Die örtlichen Unwetter in NRW am Mittwoch - sie brachten Starkregen, Hagel und bis zu 90 Stundenkilometer schnelle Sturmböen mit sich. In einem Wald in Brakel im Kreis Höxter wurde eine Wanderin von einem umstürzenden Baum eingeklemmt und schwer verletzt. Ein Hubschrauber brachte sie in eine Klinik.
Schäden auch in Duisburg und Moers
In Salzkotten ließ eine Windhose 20 Pappeln umstürzen und deckte Hausdächer ab. Auch in Duisburg hinterließ das Unwetter deutliche Spuren. Die Feuerwehr war am Nachmittag im Dauereinsatz, um Äste und Bäume zu beseitigen. Viele Straßen im Stadtgebiet waren nicht passierbar. In Duisburg-Neuenkamp stürzte ein Baum auf einen Kindergarten.
Die WDR-Wetterredaktion meldete zudem zwischenzeitlich mehrere Wolkenbrüche mit 17 beziehungsweise 18 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde in Geldern und Issum. Auch in Marl und Gronau gab es zwölf Liter pro Quadratmeter innerhalb von zehn Minuten.
Entwurzelte Bäume auf den Straßen
Aus Moers nahe Duisburg hieß es bei der Feuerwehr, kräftige Böen hätten Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt, bis zu 70 Einsatzkräfte seien seit dem Nachmittag im Einsatz gewesen. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. "Die Heftigkeit hat uns erwischt", sagte ein Sprecher. Berichte über eine angebliche Windhose über Moers bestätigte er aber nicht.
Pegel von kleinen Flüssen gestiegen
"Man merkt die Wolkenbrüche auch an den Pegeln der kleinen Flüsse. Die Issumer Fleuth ist nach den 18 Litern pro Quadratmetern innerhalb einer Stunde spontan um zehn Zentimeter gestiegen - und jetzt wieder gefallen. Der Boden ist durch den Juliregen gesättigt und alles suppt sofort in die Bäche und Flüsse", sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt.
Auch der Fluss Dinkel bei Gronau sei nach knapp 25 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde um zehn Zentimeter gestiegen. "Die Pegel haben aber alle Luft nach oben - keine Gefahr", so Vogt. Die Werre (Kreis Herford) sei zwischen 16.30 und 17.30 Uhr um einen halben Meter gestiegen, habe aber noch mehr als zwei Meter Luft nach oben.
In Bielefeld trat der Lutterbach übers Ufer, weil ein Durchlasserweg verstopft war. Dadurch waren rund 100 Kubikmeter in eine Senke gelaufen und hatten einen Hof überschwemmt. Das Wasser stand kniehoch. Laut Vogt fielen um Bielefeld 19 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde. Das sei "veritabler Platzregen, aber unterhalb der Warn-Schwelle für Unwetterwarnungen".
Es bleibt feucht und kühl
Am Donnerstag regnet es weiter - auch Gewitter seien vereinzelt nicht auszuschließen, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Die Temperaturen liegen bei maximal 18 bis 21 Grad und im Hochsauerland bei circa 15 Grad. Dazu weht ein mäßiger bis frischer Wind mit lokal starken, teils stürmischen Böen, der jedoch nachmittags deutlich nachlassen soll.