Die Angeklagte wurde unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung schuldig gesprochen. Das teilte das Gericht am Mittwoch mit. Sie hatte im Prozess gestanden, sich vor neun Jahren der Terrormiliz "Islamischer Staat" angeschlossen zu haben.
Weil die Untersuchungshaft der Frau im Irak angerechnet wurde, gilt die Strafe allerdings als bereits vollständig verbüßt.
Fürsorgepflicht für Kinder verletzt
Die 36-Jährige wurde auch wegen Verletzung ihrer Fürsorge- und Erziehungspflichten verurteilt, weil sie ihre damals vier- und achtjährigen Söhne aus Detmold in das Bürgerkriegsgebiet nach Syrien mitgenommen hatte. Die Söhne gelten als verschollen und sind vermutlich tot. Das Gericht wertete den Verlust ihrer Söhne als erheblich strafmildernd.
Über ihren Verteidiger hatte die Angeklagte im Prozess erklären lassen, sie sei damals ihrem Mann gefolgt: "Ich habe geglaubt, dass man da normal leben kann. Hätte ich gewusst, was da passiert, wäre ich da nie hingefahren."
Mann und Kinder im Kriegsgebiet verloren
Wenige Monate nach der Einreise war der Ehemann im Oktober 2015 mutmaßlich bei einem Kampfeinsatz getötet worden. Ihre beiden Kinder sollen bei einem Luftangriff auf ein Krankenhaus verschüttet worden sein und gelten als vermisst.
Die Angeklagte selbst war nach dem Angriff schwer verletzt geborgen worden. Sie wurde 2017 zunächst im Irak festgenommen und dann nach Deutschland gebracht.
Unsere Quellen:
- dpa/lnw
- AFP