Kurz vor 9 Uhr in Kreuztal-Eichen: Die Stimmung ist aufgeladen. Gegenüber des Werks startet bald die Betriebsversammlung, die am Montagnachmittag nach der Schocknachricht einberufen wurde. Das Werk in Kreuztal-Eichen im Siegerland soll geschlossen werden. 600 Mitarbeitende betrifft das direkt, mittelbar könnten weitere Unternehmen aus der Region die Folgen einer Schließung treffen.
Heute soll es weitere Informationen zur Zukunft des Standorts geben. Die letzten Mitarbeiter, die der Einladung folgen, sind mit Helm und Warnweste unterwegs.
Solidarität aus anderen Werken
"Der Saal ist rappelvoll" bestätigt Mike Schürg, Pressesprecher der Bezirksleitung NRW der IG Metall. Er schätzt, dass nahezu alle 600 Mitarbeiter des Werkes gekommen sind. Außerdem haben sich Kollegen aus dem Thyssenkrupp-Werk aus Finnentrop mit den Eichenern solidarisiert und sind vor Ort.
Helmut Renk, Betriebsratsvorsitzender aus Kreuztal-Eichen, eröffnet die Versammlung. Die Trillerpfeifen schrillen, als er in Richtung Vorstand verkündet, dass sich die Mitarbeitenden die Entscheidung das Werk zu schließen, nicht gefallen lassen werden.
Versammlung wird kurzzeitig unterbrochen
Nach etwa einer Stunde dann die Unterbrechung. Helmut Renk tritt vor die Presse. Er ist schockiert. Wann das Werk geschlossen werden solle, sei nicht klar. Der Vorstand habe kein klares Konzept. Die Belegschaft sei bereit, zu reden. Es sei auch klar, dass dies nicht einfach wird. "Es ist aber skandalös, was hier passiert. Wir lassen uns hier nicht vorführen."
Am 11. Dezember möchte die Belegschaft in der Innenstadt von Kreuztal ein Zeichen setzen und hofft auf deutliche Unterstützung der Politik. In Kreuztal-Eichen produziert Thyssenkrupp vor allem beschichtete Bleche für Kühlschränke und Waschmaschinen.
Über dieses Thema berichten wir in der Lokalzeit Südwestfalen am 26.11.2024.