Windrad in Haltern wird gesprengt

Stand: 12.04.2023, 18:30 Uhr

In Haltern muss ein Windrad des Herstellers Nordex gesprengt werden. Das haben die Stadtwerke Haltern am Mittwoch als Mitbetreiber der Anlage erklärt.

Das Schwesterwindrad war 2021 eingestürzt | Bildquelle: WDR/Markus Holtrichter

Das knapp 250 Meter hohe Windrad steht mitten in den Wäldern der Hohen Mark und direkt gegenüber der Stelle, wo 2021 ein Nordex-Windrad eingestürzt war. Es ist baugleich, hat also die gleichen Schwachstellen, wie das eingestürzte Schwesterwindrad.

Keine Alternative zu Sprengung

Der Bereich um das Windrad ist gerodet und abgesperrt | Bildquelle: WDR/ Markus Holtrichter

Das Problem: Nach Einschätzung von Gutachtern wäre es zu gefährlich, die Anlage zu betreten, Teile zu demontieren und wiederzuverwerten, wie es bei anderen Anlagen dieses Typs möglich ist. Daher bleibt nur die Komplettsprengung. Deswegen ist ein 3.000 Quadratmeter großer Bereich in dem Waldstück bereits gerodet worden. Dort sollen die Trümmer sicher landen.

Erst vor knapp zwei Wochen musste ein Windrad des gleichen Bautyps in Beckum gesprengt werden. Untersuchungen nach dem Windrad-Einsturz in Haltern vor anderthalb Jahren hatten Konstruktionsmängel ergeben. Deswegen werden derzeit bundesweit alle 21 Nordex-Windräder dieses Typs abgerissen oder gesprengt.

Kosten in Millionenhöhe

Die Anlage in Haltern hatte nur wenige Monate Strom geliefert. Sie gehört zum Windpark AV9 Haltern, an dem die Ruhrkohle AG und die Stadtwerke Haltern beteiligt sind. Für sie ist der Schaden zwar ärgerlich, für die Millionenschweren Kosten muss allerdings der Hersteller aufkommen.

An Stelle des eingestürzten steht bereits ein neues Windrad | Bildquelle: WDR/ Markus Holtrichter

Für das zu sprengende Windrad soll schon bis Oktober Ersatz an gleicher Stelle gebaut werden. So ist es auch schon an der Stelle des eingestürzten Windrades geschehen. Jede dieser Anlagen kann rund 4.500 Haushalte mit Strom versorgen.

Über dieses Thema haben wir am 12.04.2023 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2 und im WDR Fernsehen berichtet.