Schulunterricht auf dem Bauernhof

Stand: 19.09.2022, 08:40 Uhr

Ein Jahr lang arbeiten alle zweiten Klassen der Grundschulen in Attendorn spielerisch auf einem Hof mit. So sollen sie alles über Landwirtschaft und ihre Erzeugnisse lernen.

Von Julia Arns

Es regnet leicht. Das gefällt nicht allen Kindern, die auf dem Acker von Familie Belke stehen. "Aber wir Landwirte freuen uns über den Regen. Denn ihr werdet gleich sehen, dass viele Kartoffeln ganz trocken sind, wenn ihr sie erntet", erklärt Landwirtin Claudia Belke den Kindern.

Kartoffeln zu ernten gehört auch dazu. | Bildquelle: WDR / Julia Arns

Und tatsächlich, die Kartoffeln, die die Schülerinnen und Schüler der Attandarra Grundschule aus dem Boden holen sind trocken und klein. Claudia Belke erklärt ihnen, dass das an dem trockenen Sommer liegt und dem Klimawandel, der vielen Landwirten richtig Angst macht. Mit den Kindern überlegt sie, was man dagegen tun könnte.

Kinder lernen wo Lebensmittel herkommen

Die Kinder sind mit Leidenschaft dabei. | Bildquelle: WDR / Julia Arns

Einmal pro Monat kommt die Klasse für einen Tag auf den Hof. Dabei erleben die Kinder ein Jahr lang, wie und wofür Landwirte arbeiten. Indem sie selbst mithelfen. Denn wo ihre Lebensmittel herkommen, wissen viele heute nicht mehr, meint die Landwirtin. Auch Tierhaltung steht auf dem Plan.   

Naturnahe Unterrichtsform kommt an

So sieht Unterricht auf dem Bauernhof aus. | Bildquelle: WDR / Julia Arns

Alles was die Kinder auf dem Hof lernen, wird im Unterricht weiter vertieft. Das für den Hoftag einmal pro Monat der Unterricht ausfällt, nimmt die Schuldirektorin in Kauf. Weil sie sieht, mit welcher Begeisterung die Kinder das Wissen aufsaugen.

Die Bildungspartnerschaft wird gefördert

Die Kinder dürfen auch mit in den Hühnerstall. | Bildquelle: WDR / Julia Arns

Gefördert wird die Bildungspartnerschaft mit 100.000 Euro. Von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, der deutschen Postcode Lotterie und der Stadt Attendorn, die sich davon nachhaltige Lernerfolge erhoffen.