Demonstration und Fragestunde zur Rahmedetalbrücke

Stand: 10.06.2022, 20:15 Uhr

In Lüdenscheid haben heute knapp 100 Leute für einen schnelleren Bau der Rahmedetalbrücke demonstriert. In einer Sondersitzung des Rates konnten Anwohner Fragen stellen.

Die Demonstranten trafen sich vor dem Lüdenscheider Rathaus und zogen durch die Innenstadt in Richtung Kulturhaus. Mit Trillerpfeifen machten sie dabei lautstark auf sich aufmerksam. Einer der Demonstranten war Werner Schüttler. Er wohnt direkt an der Umleitungsstrecke. Die aktuelle Situation ist für ihn eine Zumutung. "Eigentlich kann man nur noch wegziehen“, erzählt er.

Sein Nachbar Thomas Körnich hat sich in den Garten einen Lärmschutzzaun gesetzt. Das mindere die Geräuschkulisse wenigstens ein bisschen, erzählt er. "Aber es fühlt sich immer noch so an, als wenn die Autobahn direkt an unserem Grundstück entlang geht“.

Forderung nach einem Durchfahrtsverbot

Das Hauptanliegen der Demonstranten ist ein Durchfahrtsverbot für LKW, die kein Ziel in Lüdenscheid haben. Dadurch erhoffen sie sich eine Entlastung des Verkehrs. "Es sollen einfach nur noch Leute durch Lüdenscheid fahren, die hier wohnen und arbeiten, damit die Straßen leerer werden“, erläutert Heiko Schürfeld. Er ist einer von 20 Lüdenscheidern, die sich in der Bürgerinitiative A45 engagieren und die Demonstration organisiert haben.

Fragen von Bürgern werden in Sondersitzung des Rates beantwortet

Ziel der Demonstration war das Kulturhaus. Dort fand am Abend eine Sondersitzung des Rates statt. Zu der waren auch Bürger eingeladen. Im Vorfeld konnten sie online Fragen zur Rahmedetalbrücke an Lüdenscheider Politiker und Vertreter der Autobahn GmbH und des Bundesverkehrsministeriums einreichen. Insgesamt kamen 134 Fragen zusammen. Diese wurden in der Sondersitzung alle beantwortet.

Die Bürger wollten zum Beispiel wissen wie der Verkehr durch Lüdenscheid geleitet werden soll, wenn die Rahmedetalbrücke gesprengt wird und wie Anwohner vom Lärm entlastet werden sollen. Darüber hinaus ging es auch um finanzielle Unterstützung und Entschädigung.

Gemeinsames Ziel, aber trotzdem Frust

Am Ende der Fragestunde stand ein gemeinsames Ziel: Der Durchgangsverkehr muss gestoppt werden. LKW, die nicht in die Region gehören sollen auf der Autobahn bleiben und nicht durch die Stadt fahren. Wie und wann das Ziel erreicht werden soll, blieb aber offen. Eine der Anwesenden fasste das mit den Worten zusammen: "Wir haben das Gefühl es wird viel geredet, aber wenig für uns getan.“

Über das Thema berichten wir am 10.06.2022 in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen und in unseren Nachrichten auf WDR 2.