Vor Gericht stehen ein Ehepaar aus Greven und ein Anwalt aus München. Angeklagt sind sie wegen Betrugs, Geldwäsche und Verstoßes gegen das Finanzdienstleistungs-Recht.
Mehr als drei Stunden hatte allein der Staatsanwalt für sein Plädoyer benötigt. Und am Donnerstag sollten die insgesamt sechs Anwälte der drei Angeklagten plädieren. Der Termin wurde kurzfristig abgesagt, weil einer der drei Angeklagten krank geworden sei, heißt es.
Das angeklagte Grevener Ehepaar soll 320 Millionen Euro von 90.000 Kunden für die Kryptowährung OneCoin eingesammelt haben, die es gar nicht gab. Der mitangeklagte Münchener Rechtsanwalt soll bei Geldwäsche geholfen haben. Ob in diesem Jahr noch ein Urteil ergeht, ist nun fraglich.
Weltweit beläuft sich der OneCoin-Betrug geschätzt auf drei Milliarden Euro. Nach der Drahtzieherin wird immer noch weltweit gefahndet.
OneCoin-Währung ist erfunden
Das Ehepaar soll von rund 90.000 Kunden rund 320 Millionen Euro eingesammelt haben für OneCoin, eine Kryptowährung, die es nie gab. Der Anwalt aus München soll Teile des Geldes unter anderem auf Überseekonten verschickt haben.
Erfunden wurde die Währung von Ruja Ignatova, der sogenannten Kryptoqueen, nach der weltweit gefahndet wird. Sie hatte die fiktive Währung zwischen 2014 und 2016 weltweit auf pompösen Veranstaltungen beworben. So sollen Kunden um 1,5 bis 3 Milliarden Euro betrogen worden sein.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 14.12.2023 auch im Radio auf WDR 2.
Unsere Quelle:
- Reporter vor Ort