Eklat: Kritiker verlassen Bahn-Dialog

Stand: 01.02.2023, 06:43 Uhr

Beim Online-Plenum der Bahn zur geplanten ICE-Schnellstrecke durch Ostwestfalen-Lippe ist es zum Eklat gekommen: Dutzende Bürgerinitiativen und Verbände wollen vorerst nicht mehr am Dialog teilnehmen.

"Dieser Dialog ist eine Farce", "Ich werde nicht weiter meine Lebenszeit damit verschwenden", "Die Bahn hat jetzt den Super-Gau" – eine Dreiviertelstunde lang machten am Dienstagabend die Kritiker ihrem Ärger Luft. Und einer nach dem anderen kündigte an, das Online-Forum aus Protest erst einmal zu verlassen. Ein Dialog sei sinnlos geworden.

Politikerinnen schließen sich an

Einige Landräte, Bürgermeister und Politikerinnen aus den betroffenen Kommunen unterstützen das und klinkten sich ebenfalls aus der Online-Veranstaltung aus. Herfords Landrat Jürgen Müller sagte: "Diese Öffentlichkeitsarbeit ist ein Fake." Mindens Bürgermeister Michael Jäcke warf der Bahn vor, die Demokratie nehme dadurch Schaden.

Bahn will 31 Minuten Fahrtzeit

Für sehr viel Ärger sorgte, dass die Bahn bei der ICE-Strecke Hannover-Bielefeld eine Fahrtzeit von 31 Minuten erreichen soll. Diese Vorgabe kommt aus dem Bundesverkehrsministerium. Das Versprechen, auch andere Varianten zu prüfen, ist damit aus Sicht der Kritiker gebrochen worden. Die Bahn habe die Betroffenen in OWL getäuscht.

Bürgerinitiativen stellen Forderungen

Die Kritiker wollen erst wieder an einem Plenum teilnehmen, wenn die 31-Minuten-Vorgabe fällt. Und: Es müsse an jeder Veranstaltung der Bundesverkehrsminister oder ein Staatssekretär teilnehmen. Nur so sei ein echter Dialog möglich.

Über dieses Thema berichteten wir am 31.01.2023 im Hörfunk bei der WDR 2 Lokalzeit OWL.