Mammutprojekt in Arnsberg: Marienkrankenhaus zieht um

Stand: 31.08.2023, 16:22 Uhr

In Arnsberg zieht ein ganzes Krankenhaus um. Alle Patienten, Mitarbeiter und medizinischen Geräte wechseln vom Marienkrankenhaus in den neuen Erweiterungsbau vom Karolinenhospital.

Von Michael Dittrich

"Das ist eine Mammutaufgabe, das wissen wir", sagt der Chef der Infrastruktur des Marienkrankenhauses, Markus Biker. "Aber wir haben das sechs Jahre lang geplant. Und seit vier Monaten schauen wir auf jedes einzelne Detail". Damit bloß nichts schief geht!

Beim Umzug steckt der Teufel im Detail

Patienten werden verlegt | Bildquelle: WDR/ Michael Dittrich

Jeder Patient muss eng betreut werden. Der Chefarzt der Neurochirurgie, Ludwig Benes, sorgt sich um die Menschen. Es sei ein hochaufwändiges Unterfangen. "Gerade in der Neurochirurgie liegen einige Patienten auf der Intensivstation, die werden künstlich beatmet und müssen dann so beatmet auch verlegt werden. Das ist praktisch ein Notarzteinsatz", erklärt der Chefarzt.

Die 300 Mitarbeiter des Marienhospitals arbeiten teilweise während des Umzugs an zwei Standorten und müssen gleichzeitig die Patientensicherheit gewährleisten. Aber auch das medizinische Gerät aus den OP-Sälen muss sehr vorsichtig behandelt werden.

Techniker packen medizinische Geräte zusammen | Bildquelle: WDR/ Michael Dittrich

Verschiedene Geräte müssen vorsichtshalber von Technikern der Hersteller auseinander und wieder am neuen Standort zusammen gebaut werden, wie beispielsweise ein Operation-Tisch. Für den Transport hat das Krankenhaus ein Spezialunternehmen aus Süddeutschland engagiert, das ausschließlich solche großen Umzüge umsetzt.

Marienkrankenhaus Arnsberg zieht um 00:42 Min. Verfügbar bis 31.08.2025

Zu wenig Möglichkeiten am alten Standort

Notwendig geworden war der Umzug, weil hier nicht alle Notfälle behandelt werden konnten. So war es teilweise nicht möglich,  Unfallopfer mit mehreren schweren Verletzungen wie etwa am Fuß, Lunge und Bauch in der Notfallaufnahme im Marienhospital aufzunehmen. Hier fehlte die Abteilung für Bauchchirurgie. Dann musste der Patient in ein entferntes Klinikum geflogen werden.

Das ist jetzt nicht mehr notwendig, weil im erweiterten Karolinen-Hospital im Stadtteil Hüsten eine umfassende Notfallversorgung möglich ist.

Abschied fällt nicht leicht

Vielen Schwestern, Pflegern und Ärzten fällt der Umzug nicht nur wegen der aktuellen, stressigen Doppelbelastung schwer. Sie sind mit dem Haus verwachsen. Eine über hundert Jahre lange Krankenhaus-Geschichte geht zu Ende. Aber nicht ganz: Die Folge-Nutzung ist schon geklärt. Hier entsteht zum Jahresende ein Lehr- und Simulations-Krankenhaus für angehende Ärzte und Pfleger.