Steigende Kosten
Stefan van Asch hat ein kleines Krankenfahrt-Unternehmen. Er bringt seit mehr als 25 Jahren seine Kunden zum Arzt, zur Dialyse oder zur Therapie. Doch die Kosten steigen seit einem Jahr immer mehr. Durch die Inflation. Höhere Spritpreise und den Mindestlohn. Die Krankenfahrdienste fordern deshalb 20 Prozent mehr Geld. Einige Krankenkassen wollen aber nicht mehr als rund 4 Prozent zahlen.
Der ausgebildete Rettungssanitäter aus Schalksmühle ist frustriert und wütend: "Uns wird immer gesagt: Ja, sie müssen da nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot handeln. Aber wirtschaftlich muss es für beide Seiten in Ordnung sein. Und das ist es definitiv nicht bei so einem Angebot."
Auch die Krankenkassen haben Probleme
Doch auch die Krankenkassen wie die VDEK, die BKK, die Bundesknappschaft oder die AOK haben zu kämpfen. Durch die Coronakrise sind auch ihre Kosten stark gestiegen.
"Wir sind grundsätzlich bemüht, einen für beide Seiten fairen Kompromiss zu finden, der die aktuellen Kraftfahrstoffpreise und die Entwicklung des Mindestlohnes berücksichtigt. Wir sind jedoch auch verpflichtet, die zur Verfügung stehenden Versichertengelder wirtschaftlich und im Interesse unserer Versicherten einzusetzen."
Konsequenz: Teure Fahrten mit dem Krankenwagen der Feuerwehr
Sollten die Krankenkassen stur bleiben, könnte das Folgen haben. Wenn die Krankenfahrdienste nicht mehr kommen, weil es zu teuer ist, müssen Feuerwehr und Rettungsdienste einspringen. Und die Kosten dafür seien um ein Vielfaches höher, sagt Stefan van Asch. Außerdem müssten Patienten und Kunden länger warten und im schlimmsten Fall ihre Arzttermine und Therapiesitzungen verschieben oder absagen.
Die Lüdenscheider Krankenfahrdienste haben die Verträge mit einigen Krankenkassen deshalb gekündigt. Bis Ende September muss es da eine Lösung geben. Oder die Fahrten fallen aus.