Den eigenwilligen Style haben ihm die Ferrari-Designer von pininfarina in Italien verpasst. Aber entwickelt haben ihn Fahrzeugexperten bei Holon in Paderborn, einem neuen Benteler Unternehmen. Der Mover, glaubt Geschäftsführer Marco Kollmeier, werde künftig eine ganz neue Form der Mobilität ermöglichen.
Denn der Kleinbus soll bis zu 15 Fahrgäste von Tür zu Tür bringen, im Linienverkehr fahren oder auch Passagiere an Flughäfen aufnehmen – und das Ganze autonom, also ohne Fahrpersonal. Vollelektrisch und behindertengerecht. Leistungsfähige Batterien sorgen für hohe Geschwindigkeiten und eine große Reichweite.
Vom Automobilzulieferer zum Fahrzeughersteller
Benteler reagiert damit auf die Krise im klassischen Autobau. Das Geschäft mit Zulieferteilen für Autos mit Verbrennermotor schrumpft. Zusammen mit Bosch hatte Benteler bereits Produkte für E-Autos entwickelt. Nun kommt der nächste Schritt.
Die Unternehmenstochter Holon wagt ein eigenes Fahrzeug und arbeitet dabei weltweit mit Spezialisten für Kamera- und Radartechnik, für Batterien und Verkehrsanbietern zusammen. Holon könne so ein Fahrzeug nicht nur entwickeln, sondern am Ende auch preiswert bauen, sagt Unternehmens-Chef Marco Kollmeier. Mit der Größe von Benteler sei der Markteinstieg zu schaffen.
Gewerkschaften fordern Produktion in Deutschland
Die Gewerkschaften fordern seit langem den Einstieg in neue Märkte. Carsten Lammert vom Betriebsrat bei Benteler Automotiv in Paderborn begrüßt die Pläne für den Mover. Weniger gefällt ihm, dass das Fahrzeug im ersten Schritt in US-amerikanischen Werken gebaut werden soll.
Gerade das Paderborner Werk habe Kapazitäten und das nötige Know-How für die Fertigung des Movers in Deutschland.
Immerhin sei für 2025 ein Projekt mit der Hamburger Hochbahn vereinbart. Spätestens dann soll der Mover in Deutschland an den Start gehen. Und dann, verspricht Holon-Chef Kollmeier, werde auch in Deutschland gefertigt. Zukunftsmusik – aber vielleicht auch die Perspektive von der Autostadt Paderborn.