Bei der Frau handelt es sich nach WDR-Informationen um eine ehemalige leitende Pflegerin einer forensischen Klinik in Münster. Dort war der wegen der "Horrormorde von Höxter-Bosseborn" Verurteilte Wilfried W. untergebracht. Die Klinik hat sich inzwischen von der Frau getrennt. Sie soll jetzt als Leitende Pflegerin im Uniklinikum Münster arbeiten.
Die Uniklinik selbst teilte heute mit, von der Vorgeschichte nichts zu wissen.
Beziehung wichtig für aktuellen Prozess
Diese mögliche Beziehung dürfte Bedeutung in dem aktuell laufenden Prozess um das so genannte Horrorhaus von Höxter erlangen. Darin geht es um die Frage, ob der Mann rückfallgefährdet ist und nach seiner Haftstrafe in die Sicherungsverwahrung kommt.
Beziehung soll von Pflegerin ausgegangen sein
Sein Verteidiger, Carsten Ernst, beteuerte im Gespräch mit dem WDR: Die Beziehung sei nicht von seinem Mandanten ausgegangen. Dies werde ihm aber negativ ausgelegt. Man könne ihm nicht vorwerfen, dass jemand Gefühle für ihn gezeigt habe.
Staatsanwaltschaft fordert Sicherungsverwahrung
Für die Staatsanwaltschaft Paderborn ist die Beziehung ein Indiz für die Gefährlichkeit des 53-jährigen Mannes. Deshalb möchte die Anklage den Mann auch nach der Haft unterbringen. Zwei mit Gutachten beauftragte Psychiater stufen den Verurteilten als rückfallgefährdet ein.
Vor fünf Jahren war Wilfried W. wegen Mordes an zwei Frauen im so genannten Horrorhaus von Höxter verurteilt worden. Das Landgericht Paderborn muss jetzt über die nachträgliche Unterbringung von Wilfried W. in der Sicherungsverwahrung entscheiden. Bis Ende September sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.