Erstsemester in Münster besorgt wegen Überbelegung

Bereits im September war die Panne bei der Studienplatzvergabe bekannt geworden. Dass nun dadurch tatsächlich mehr Studienanfänger zugelassen wurden, beschäftigt viele Studierende bei der Begrüßung am Vormittag im Preußenstadion.

Die Angst, keinen Sitzplatz in den Vorlesungen zu bekommen oder erst gar nicht für einen Kurs zugelassen zu werden, ist da. Vincent studiert Betriebswissenschaften, seine Fachschaft ist von der Panne besonders betroffen. Er hat Bedenken, dass sich die Überbelegung auf die Prüfungen auswirken könnte.

"Ich mach mir schon einen Kopf, inwiefern die Prüfungen davon beeinflusst werden, ob die vielleicht schwerer werden, weil die Uni Studierende aussortieren möchte.“ Vincent, BWL-Student

Besonders betroffen: BWL, Jura und Soziologie

In 19 Fächern gab es durch die Panne mehr Anmeldungen und Zulassungen, darunter BWL, Jura und Soziologie. Für BWL sind nun nach Angaben der Uni Münster rund 430 Studierende mehr eingeschrieben, bei den Juristen sind es rund 280 zusätzliche Plätze. Wie es genau zu der Panne gekommen ist, kann die Uni Münster noch nicht sagen.

Angst vor Wohnungsnot

Auch Ida startet jetzt mit ihrem Studium Politikwissenschaften in Münster. Sie merkt, dass sich die zusätzlichen Studienplätze vor allem auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar machen.

"Es ist für viele ein großes Problem, weil sie keine Wohnung finden. Das ist ja sowieso schon schwierig in Münster, aber jetzt nochmal viel schlimmer." Lisa, Politik-Studentin

Alle Studierenden behalten den Platz

Die gute Nachricht: Alle Studierenden können ihr Studium beginnen. Die Uni Münster hätte Maßnahmen ergriffen, um die zusätzlichen Studierenden unterzubringen, sagte Uni-Sprecherin Kathrin Kottke.

Es werden mehr Räume zur Verfügung gestellt, Veranstaltungen gesplittet, doppelt abgehalten oder über Bildschirme gestreamt. Außerdem habe die Uni zusätzliche Hilfskräfte etwa für die Klausuren und mehr Tutoren für die Betreuung eingeplant.